KI: Sichere Erkennung von röntgenologischer Sakroiliitis

Erstmals auf dem ACR-Kongress 2020 vorgestellt, publizierten deutsche Experten um Keno K. Bressem und Janis L. Vahldiek, Berlin, jetzt die ersten erfolgreichen Daten zum Einsatz der künstlichen Intelligenz (KI) als „Deep Learning“ für die Erkennung von für die axSpA typischen Veränderungen im Röntgenbild der SIG als Nachweis einer definitiven röntgenologische Sakroiliitis.

Insgesamt wurden über 2.000 durch zentrale Experten bewertete Röntgenbilder der SIG aus zwei unabhängigen axSpA-Kohorten herangezogen, um ein artifizielles neuronales Netz zu trainieren, validieren und dann unabhängig zu testen. Zum Training und für die Validierung diente die internationale PROOF-Studie (1.553 bewertete SIG-Röntgenaufnahmen; Training n=1.324, Validierung n=229), zur abschließenden Testung die deutsche GESPIC-Kohorte (458 ausgewertete SIG-Röntgenbilder). Das neuronale Netz wurde auf die Erkennung einer definitiven röntgenologischen Sakroiliitis nach den modifizierten New York-Kriterien und somit eine Klassifikation als nicht-röntgenologische oder röntgenologische axSpA trainiert.

Das Ergebnis war eine 90- bzw. 88 %-ige Übereinstimmung zwischen der Beurteilung des neuronalen Netzes und der Experten im Validierungs- bzw. Testdatensatz. Somit wurde nachgewiesen, dass eine zuverlässige und einheitliche Erkennung definitiver pathologischer Veränderungen im Röntgenbild von SIG mithilfe der KI möglich ist. Eine Untersuchung der Netz-Performance im diagnostischen Setting sollte noch folgen. Für den klinischen Alltag wäre zudem die Erkennung von axSpA-typischen Veränderungen der SIG im MRT von großer Bedeutung, entsprechende Projekte hierzu laufen noch.

Quelle: Arthritis Res Ther 2021; 23(1): 106