Die Target-Trial-Emulation wurde unter Verwendung von Beobachtungsdaten aus einer europäischen multizentrischen retrospektiven Studie durchgeführt. Eingeschlossen wurden Patienten mit i) neu diagnostizierter EGPA, ii) einem FFS =0 bei Diagnosestellung und iii) Behandlung mit GK oder GK plus CYC. Der primäre Endpunkt war das Gesamt-Rezidivrisiko nach 12 Monaten. Die Analyse erfolgte mittels IPTW-Methode (=Gewichtung der inversen Behandlungswahrscheinlichkeit), um potenzielle Störfaktoren zu berücksichtigen. In einer Subgruppenanalyse lag der Fokus auf Patienten mit schweren, nicht im FFS enthaltenen Manifestationen.
Insgesamt wurden 250 Patienten eingeschlossen: 177 wurden nur mit GK und 73 mit GK plus CYC behandelt. Nach Adjustierung zeigte sich kein Unterschied hinsichtlich des Gesamt-Rezidivrisikos zwischen den beiden Behandlungsgruppen. Ähnliche Ergebnisse wurden auch in der Subgruppe mit schweren Manifestationen beobachtet. Die Studie zeigt somit, dass die Zugabe von CYC zu GK das Rezidivrisiko bei Patienten mit EGPA und ohne ungünstige Prognosefaktoren nicht reduziert. Sie unterstützt zugleich die aktuellen Leitlinien für EGPA-Patienten ohne schwere Manifestationen, wirft jedoch Fragen zur Notwendigkeit der CYC-Zugabe bei Patienten mit schweren Manifestationen, aber ohne ungünstige Prognosefaktoren auf.
Quelle: Rheumatology 2025; doi: 10.1093/rheumatology/keaf25
