RHEUMATOIDE ARTHRITIS

Keine gehäuften Krebsrezidive unter Biologika

Erst kürzlich wurde eine EULAR-Guidance zum Umgang mit Biologika bei Patienten mit entzündlichen Arthritiden – primär rheumatoider Arthritis (RA) – formuliert, die zuvor eine Krebserkrankung hatten. Das Ziel einer landesweiten registerbasierten Kohortenstudie dänischer Experten um Rasmus Westermann, Aalborg, war es, das Krebsrückfallrisiko bei RA-Patienten mit zuvor in Remission befindlichen soliden Krebsentitäten, die mit bDMARDs oder nur mit csDMARDs behandelt wurden, zu vergleichen.

In die Studie eingeschlossen wurden dänische RA-Patienten (90 % Frauen) mit einer von sechs soliden Krebsentitäten in Remission (Brust-, Darm-, Melanom-, Blasen-, Endometrium- und Lungenkrebs), die eine Behandlung mit einem bDMARD (840 Patientenjahre, PJ) oder einem csDMARD (2.750 PJ) begonnen haben. Drei bDMARD-Expositionsgruppen wurden je nach begonnenem bDMARDs definiert: (1) irgendein bDMARD, (2) TNF-Inhibitoren (TNFi) und (3) Rituximab. Die Patienten wurden aus dem Danish Rheumatology Quality Register (DANBIO) identifiziert und von 2002 bis 2021 unter Nutzung validierter krebsspezifischer Algorithmen auf Krebsrezidive überwacht. Eine inverse Wahrscheinlichkeitsgewichtung und gewichtete Cox-Modelle für spezifische Ursachen wurden genutzt, um Hazard Ratios (HRs) für Krebsrezidive in den bDMARD- bzw. csDMARD-Expositionsgruppen zu berechnen.

Unter 720 RA-Patienten mit RA und einem soliden Tumor in Remission wurden 170 beliebige bDMARD-, 81 TNFi-, 99 Rituximab- und 651 csDMARD-Initiatoren identifiziert. Nach einem mittleren Follow-up von 3,5-5 Jahren betrug die Rate an Krebsrezidiven 11,9 vs. 13,8/1.000 Patientenjahre unter bDMARDs vs. csDMARDs. Nach Adjustierung auf Alter, Krebsentität und -stadium sowie Remissionsdauer wurden keine signifikant erhöhten HRs für Krebsrezidive mit irgendeinem Typ von bDMARD (0,92; 95% KI 0,38-1,73), TNFi (1,10; 95% KI 0,21-3,16) oder Rituximab (0,94; 95% KI 0-32-2,11) im Vergleich zu csDMARDs nachgewiesen. Außerdem wurden keine erhöhten HRs für Brustkrebsrezidive gezeigt (Brustkrebs war mit 50 % die häufigste Krebsdiagnose).

Im Ergebnis wurde kein erhöhtes Krebsrückfallrisiko unter bDMARDs im Vergleich zu csDMARDs bei Patienten mit RA und einem soliden Tumor in Remission gefunden, dies bei aber sehr niedrigen Fallzahlen, die kaum verlässliche Aussagen zulassen.

Quelle: RMD Open 2025; 11(2): e005247