RHEUMATOIDE ARTHRITIS

Kardiovaskuläres Risikoprofil im Blickpunkt

Bei RA-Patienten ist (vor allem früh bei akuter Entzündung) von einem erhöhten kardiovaskulären (CV) Risiko auszugehen, auch Glukokortikoide (GK) tragen hierzu maßgeblich bei, weshalb immer wieder die Frage nach einer diesbezüglich „sicheren“ Dosis gestellt wird. Ein differenziertes Bild bietet jetzt die Analyse zweier US-Datenbanken. Eine weitere Studie liefert gute Hinweise darauf, wie sich das Risiko schwerer CV-Ereignisse (MACE) künftig besser abbilden ließe.

Die Assoziation des CV-Outcomes (definiert als Komposit-Endpunkt aus Schlaganfall und Myokardinfarkt) von stabil mit DMARDs behandelten RA-Patienten unter verschiedenen GK-Dosen untersuchten Brian Coburn, Philadelphia (USA), und Kollegen in zwei Datenbanken mit 135.583 (Medicare) und 39.272 Patienten (Optum, CDM). Die Inzidenz des kombinierten Endpunkts betrug 1,3 bzw. 0,8 Ereignisse/100 Patientenjahre (PJ). In der älteren Medicare-Kohorte mit mehr Komorbiditäten waren in einem adjustierten Modell GK dosisabhängig mit der 1-Jahres-Inzidenz des CV-Outcomes assoziiert (1,4 % für ≤5 mg, 1,6 % für >5-10 mg und 1,8 % für >10 mg versus 1,1 % ohne GK), nicht aber in der anderen Kohorte (dort galt dies nur für jüngere RA-Patienten mit per se höherem CV-Risiko). Je nach Risikoprofil können demnach auch GK-Dosen ≤5 mg/Tag mit einem höheren MACE-Risiko verbunden sein, dies gilt aber nicht für alle Patienten. (1)

Kurz erwähnt sei noch eine von Katherine P. Liao, Boston (USA), und Kollegen publizierte Analyse der BRASS-Studie mit über 1.500 RA-Patienten. Über 5 Jahre hinweg war eine regelmäßige (positive) Testung auf hochsensitives kardiales Troponin T (hs-cTnT) auch nach Adjustierung auf CRP signifikant mit einem subsequent erhöhten Risiko für MACE (adj. Hazard Ratio, HR 4,29; 95% KI 1,31-14,10) und Gesamtmortalität (adj. HR 4,18; 95% KI 2,60-6,72) assoziiert, dies selbst nach Einberechnung der Krankheitsaktivität (DAS28). hs-cTnT könnte somit nicht durch klassische Scores abgedeckte Risiken besser identifizieren. (2)           

Quellen:
1          Arthritis Rheumatol 2024; doi: 10.1002/art.42928
2          J Rheumatol 2024; doi: 10.3899/jrheum.2024-0168