RHEUMATOIDE ARTHRITIS

JAK-Inhibitoren besser abends einnehmen?

Die Serumspiegel entzündlicher Zytokine zeigen ein zirkadianes Muster und erreichen bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) in der Nacht bis zum frühen Morgen ihre höchsten Werte. Diese Zytokinkinetik könnte man sich im Sinne einer Chronotherapie noch besser zunutze machen. Eine 52-wöchige multizentrische, nicht-randomisierte, kontrollierte Studie japanischer Rheumatologen um Akira Hashiramoto, Kobe, zielte darauf ab, die Wirksamkeit der abendlichen Verabreichung des Januskinase (JAK)-Inhibitors Baricitinib basierend auf der Zytokinsekretion zu untersuchen.

In der klinischen Studie wurden 122 RA-Patienten in vier Gruppen eingeteilt: Baricitinib 2 mg morgens (BAR2MORN), 2 mg abends (BAR2EVE), 4 mg morgens (BAR4MORN) oder 4 mg abends (BAR4EVE). Primärer Endpunkt war das ACR20-Ansprechen in Woche 12, als sekundäre Endpunkte wurden der ACR20/50/70 und Veränderungen des CDAI über 52 Wochen erfasst. Die Ergebnisse wurden mittels einer Propensity Score-basierten IPTW-Gewichtung ausgewertet, um den potenziellen Selektionsbias zu verringern.

Im Ergebnis führte die abendliche Einnahme BAR4EVE zu einer signifikant stärkeren Verbesserung des primären Endpunkts als BAR4MORN (78,2 vs. 43,3 %; p<0,001), in der niedrigeren Dosierung zeigte sich noch ein positiver Trend zugunsten von BAR2EVE im Vergleich zu BAR2MORN (75,5 vs. 60,6 %; p=0,10). BAR2EVE resultierte jedoch in einem höheren ACR20-Ansprechen in den Wochen 4, 24 und 52 und ACR50-Ansprechen in den Wochen 4 und 12 als BAR2MORN. BAR4EVE demonstrierte wiederum ein höheres ACR20/50-Ansprechen in den Wochen 4, 8 und 12 und ACR70-Ansprechen in den Wochen 8, 12 und 24 als BAR4MORN. Die Reduktion des CDAI-Scores fiel mit BAR4EVE signifikant stärker als mit BAR4MORN in den Wochen 4 und 8 aus. Fazit: Eine Chronotherapie, die auf die Zytokinsekretion abzielt, führte zu einem schnelleren sowie besseren Ansprechen und könnte womöglich das Potenzial von (womöglich nicht nur) JAK-Inhibitoren noch steigern.                              

Quelle: Arthritis Res Ther 2025; 27(1): 91