Im Rahmen der monozentrischen Studie wurden zwischen Septemer 2018 und Juni 2020 Patienten mit neu aufgetretener MDA5-DM-RP-ILD retrospektiv über 6 Monate ausgewertet mit Unterteilung in zwei Gruppen mit zusätzlicher IVIG- (n=31) oder ohne IVIG-Therapie (n=17). Wichtige Endpunkte waren die Unterschiede in der 3- und 6-Monats-Sterblichkeit, überdies wurden beispielsweise Infektionen, die Glukokortikoid (GK)-Dosierungen, Remissionsraten und Laborwerte als weitere relevante Indikatoren erfasst. Im Ergebnis zeigte sich nach sechs Monaten in der IVIG-Gruppe eine signifikant geringere Mortalität im Vergleich zur Gruppe ohne IVIG-Add-on-Therapie (22,6 vs. 52,9 %; p=0,033). Nach drei Monaten wurde unter der zusätzlichen IVIG-Therapie zudem eine höhere Remissionsrate beobachtet (71,0 vs. 41,2 %; p=0,044). Überdies wurde innerhalb der ersten drei Monate eine graduelle Reduktion der Anti-MDA5-Autoantikörper-Titer, des Ferritin-Serumspiegels und der Ground-Glass-Opacity (GGO)-Scores dokumentiert. Die Autoren folgern daraus, dass die IVIG-Therapie zusätzlich zu Immunsuppressiva eine sehr effektive First-line-Strategie für Patienten mit MDA5-DM-RP-ILD darstellt, die womöglich über eine Verringerung der Ferritin-Konzentration, der Anti-MDA5-Titer und Milchglastrübung die Überlebenswahrscheinlichkeit und die Remissionsrate erhöhen könnte.
Quelle: Rheumatology 2021; doi: 10.1093/rheumatology/keab928