In die retrospektive Studie gingen 72 mit Baricitinib behandelte RA-ILD-Patienten ein (72 % Frauen, im Mittel 68 Jahre), die allesamt DMARDs erhalten hatten. Zu Beginn, nach 3, 6, 12, 18 und 24 Monaten sowie beim letzten Follow-up wurden Dyspnoe, forcierte Vitalkapazität (FVC), Diffusionskapazität (DLCO), HRCT, DAS28-ESR und Steroideinsparung sowie die Sicherheit analysiert. Zusätzlich wurde eine aktuelle Literaturübersicht durchgeführt.
Die mediane ILD-Dauer bis zum Beginn der Baricitinib-Therapie betrug 25 Monate. Die häufigsten ILD-Muster waren die gewöhnliche interstitielle Pneumonie (n=33; 49 %) und die nicht-spezifische interstitielle Pneumonie (n=22; 32 %). Baricitinib wurde bei 60 % der Patienten als Monotherapie und 40 % in Kombination mit csDMARDs eingesetzt. Die mittleren Ausgangswerte von FVC und DLCO (% pred.) betrugen 86 bzw. 69. Nach einem medianen Follow-up von 32 Monaten verbesserten bzw. stabilisierten sich Dyspnoe, FVC, DLCO und HRCT-Befunde bei 90, 88, 65 und 72 % der Patienten. Der mittlere DAS28-ESR verbesserte sich von 4,29 auf 2,99, die mediane Prednison-Dosis konnte von 5 auf 2,5 mg/Tag reduziert werden. Relevante Nebenwirkungen waren selten.
Die JAK-Inhibition mit Baricitinib könnte somit eine wirksame und sichere Alternative für die Behandlung sowohl der Lungen- als auch Gelenkerkrankung bei RA-ILD-Patienten darstellen, dies auch in therapierefraktären Fällen.
Quelle: Rheumatology 2025; doi: 10.1093/rheumatology/keaf314
