Bildgebende Verfahren wie die MRT (Verfügbarkeit, ggf. Kontrastmittel) oder der Ultraschall (gewisser Zeitbedarf; auch wenn derzeit ein automatisiertes System mit KI-Analyse erprobt wird) haben ihre Limitationen, Alternativen wie das fluoreszenzoptische Imaging (Nachteil: Kontrastmittel) setzten sich nicht durch. Interessant erscheint daher die kontrastmittelfreie OST, die automatisiert Ergebnisse liefert und nur wenig Assistenz bedarf (z. B. durch eine RFA). Deren Limitation sind u. a. die hohen sechsstelligen Anschaffungskosten.
Gute diagnostische Leistung der OST
In der ersten Untersuchung wurden Daten von Patienten analysiert, die sich bei V. a. IA einer MRT und OST unterzogen. Zum Vergleich wurde auch eine gesunde Kontrollgruppe (HC) mit OST berücksichtigt. Die MRT-Befunde wurden mittels RAMRIS quantifiziert. Die diagnostische Genauigkeit der OST wurde mithilfe einer ROC-Analyse bewertet, während Korrelationsanalysen durchgeführt wurden, um Beziehungen zwischen OST und MRT sowie Krankheitsaktivitätsmarkern zu untersuchen.
Insgesamt 71 Patienten mit bekannten rheumatologischen Diagnosen, davon 31 mit rheumatoider Arthritis, aber auch solche mit Psoriasis-Arthritis, undifferenzierter Arthritis, Gicht, (Misch-)Kollagenosen, Fibromyalgie und Handarthrose (1.542 Hand- und Fingergelenke) und 114 HC (2.508 Gelenke), wurden eingeschlossen. Bei 51 Patienten zeigten sich entzündliche Anzeichen in der MRT (MRT+). Diese zeigten auch signifikant höhere OST-Werte (16,41 ±5,53) als Personen ohne MRT-Entzündung (MRT-) (11,52 ±5,03) oder HC (10,78 ±4,19) (alle p<0,001). Die OST zeigte signifikante Korrelationen mit den RAMRIS-Synovitis- und Tenosynovitis-Werten in der MRT+-Gruppe (rho=0,541, p<0,001; rho=0,341, p=0,01). Signifikante Korrelationen wurden zwischen OST und klinischen Parametern zur Krankheitsaktivität beobachtet. Unter Verwendung der MRT als Referenz wurde der beste diagnostische Wert der OST auf Handgelenksebene in der MRT+-Gruppe mit einer AUC von 0,833 (95% KI 0,700-0,966) beobachtet. Die OST zeigte somit eine sehr gute Leistung im Vergleich zur MRT, korrelierte signifikant mit dem RAMRIS und klinischen Parametern bei IA-Patienten und unterschied auch IA von gesunden Kontrollen. (1)
In einer zweiten Analyse wurden die longitudinalen Assoziationen der OST mit klinischen Markern erfasst, um deren Potenzial zur Überwachung der Krankheitsaktivität zu bewerten. OST-Messungen wurden in 1.312 Hand- und Fingergelenken von 60 IA-Patienten mit V. a. entzündliche Aktivität zu zwei verschiedenen Zeitintervallen durchgeführt, zusätzlich erfolgten klinische und Laboruntersuchungen. Die Veränderung der OST-Werte wurde mit jenen klinischer Parameter verglichen. Zusätzlich wurde die diagnostische Leistung der OST im Vergleich zu einer HC-Gruppe anhand der ROC bewertet. Die Assoziationen zwischen OST-Werten, klinischen und Laborparametern sowie Patientenmerkmalen wurden durch Korrelationsanalysen bewertet. Die durchschnittlichen OST-Werte waren in der Gruppe mit entzündlicher Arthritis signifikant höher als in der Kontrollgruppe (p<0,001). Die OST korrelierte signifikant mit DAS28, SJC und TJC zu beiden Zeitpunkten (alle p<0,05). Langfristige Veränderungen der OST-Werte (ΔOST) waren signifikant mit Veränderungen von DAS28 (ΔDAS28) (r=0,377; p=0,004) und ΔSJC (r=0,488; p<0,001) über den gleichen Zeitraum assoziiert. Die AUC betrug 0,781 (95% KI 0,82-0,94). Fazit: Die OST konnte die Krankheitsaktivität zuverlässig bewerten und korrelierte longitudinal mit Aktivitätsmarkern, was ihr Potenzial bei der Verlaufskontrolle zeigt. (2)
Quellen:
1 Arthritis Res Ther 2025; 27(1): 17
2 Rheumatology 2025; doi: 10.1093/rheumatology/keaf007