RHEUMATOIDE ARTHRITIS

Im Fokus: JAK-Inhibitoren bei chronischer Niereninsuffizienz

Das Ziel einer von japanischen Rheumatologen um Naoki Sawa, Tokyo, publizierten retrospektiven Kohortenstudie war es, die Wirksamkeit und Sicherheit von tsDMARDs, also Januskinase (JAK)-Inhibitoren, bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) und chronischer Nierenerkrankung (CKD) zu bewerten.

In die Studie eingeschlossen wurden 216 RA-Patienten, denen zwischen 2013 und 2022 an zwei Krankenhäusern ein erster JAK-Inhibitor verschrieben wurde. Die Richtlinien in Hinblick auf Dosisreduktion und Kontraindikationen entsprechend der Nierenfunktion wurden befolgt. Die Patienten wurden nach Nierenfunktion und gewähltem JAK-Inhibitor kategorisiert. Primärer Endpunkt war die 24-Monats-Retentionsrate, sekundäre Endpunkte waren Veränderungen der RA-Krankheitsaktivität (DAS28-CRP), die Prednisolon-Dosis und Abbruchgründe. Die 24-Monats-Retentionsraten entsprechend der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR) (≥60, 30–60 oder <30 ml/min/1,73 m2) betrugen für alle JAK-Hemmer 46,0, 44,1 und 47,1 %, für Tofacitinib 55,9, 53,3 und 66,7 %, für Baricitinib 64,2 bzw. 42,0 % und für das nur in Asien zugelassene Peficitinib 36,4, 44,1 und 40,0 %. Selbst in Gruppen mit geringerer Nierenfunktion wurde die Retentionsrate beibehalten (adjustierte Hazard Ratio 1,14, 95% KI 0,81–1,62; p=0,45).

Die Patienten zeigten eine Reduktion im DAS28-CRP (p<0,01) und eine verringerte Prednisolon-Dosis (p<0,01) über den Zeitraum von sechs Monaten nach Beginn der JAK-Inhibitor-Behandlung. Die Inzidenz von Herpes Zoster und tiefer Venenthrombose (TVT) war in der Gruppe mit eGFR <30 ml/min/1,73 m2 höher, dies aber nicht signifikant.

JAK-Inhibitoren haben sich bei RA-Patienten mit CKD als insgesamt wirksam und sicher erwiesen, jedoch ist insbesondere bei stärker eingeschränkter Nierenfunktion das nochmal größere Potenzial für Herpes Zoster und TVT zu berücksichtigen.

Quelle: Rheumatology 2025;
doi: 10.1093/rheumatology/keaf050