Die Beobachtungsstudie mit Propensity-Score-Matching (und Target-trial-Emulation) basierte auf elektronischen und administrativen Gesundheitsakten des US Department of Veterans Affairs (VA). Eingeschlossen wurden VA-Versicherte mit RA-ILD ohne vorherige Anti-ILD-Therapien (z. B. Antifibrotika), die zwischen 2006 und 2018 einen TNF-Inhibitor oder Nicht-TNF-Inhibitor erhielten. Das Propensity-Score-Matching erfolgte auf u. a. auf Demografie, Gesundheitsverhalten, Komorbiditäten und Schwere der RA bzw. ILD (z. B. Vitalkapazität, FVC). Endpunkte waren ILD-assoziierte Hospitalisierungen, die Gesamtmortalität und ILD-assoziierter Tod über ein Follow-up von bis zu 3 Jahren. Von 1.047 RA-ILD-Patienten mit Beginn einer bDMARD- oder tsDMARD-Therapie wurden je 237 mit Initiierung eines TNF- oder Nicht-TNF-Inhibitors gematcht (im Mittel 68 Jahre, 92 % Männer).
Der primäre Komposit-Endpunkt aus Tod und ILD-assoziierter Hospitalisierung unterschied sich nicht signifikant zwischen den Gruppen (adjustierte Hazard Ratio, aHR 1,21; 95% KI 0,92–1,58), gleiches galt separat für ILD-bedingte Krankenhauseinweisungen (aHR 1,27; 95% KI 0,91–1,76), Gesamtmortalität (aHR 1,15; 95% KI 0,83–1,60) und die ILD-bedingte Sterblichkeit (aHR 1,38; 95% KI 0,79–2,42). Sekundäre Sensitivitäts- und Subgruppenanalysen unterstützten die primären Ergebnisse.
Bei US-Veteranen mit RA-ILD wurden somit keine Unterschiede zwischen denen festgestellt, die TNF-Inhibitoren oder Nicht-TNF-bDMARDs bzw. JAK-Inhibitoren begannen. Diese Daten unterstützen nicht das systematische Vermeiden von TNF-Inhibitoren bei allen Patienten mit RA-ILD, genaue Aussagen würde aber nur eine echte Zielpunktstudie erlauben.
Quelle: Lancet Rheumatol 2025; 7(3): e166-e177