RHEUMATOIDE ARTHRITIS

ILD: Biomarker für Lungenschäden und Progressionsrisiko

Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis-assoziierter interstitieller Lungenerkrankung (RA-ILD) fahndeten südkoreanische und US-amerikanische Experten um Yong-Beom Park, Seoul, und Sung Hae Chang, Boston, in einer prospektiven Studie nach einem Link zwischen den Ausgangs- und Verlaufswerten von drei Serum-Biomarkern der Lungenschädigung – Krebs von den Lungen 6 (KL-6), humanes Surfactant-Protein D (hSP-D) und Matrix-Metalloproteinase 7 (MMP-7) – und der Progression der RA-ILD.

In der prospektiven Korean Rheumatoid Arthritis Interstitial Lung Disease (KORAIL)-Kohorte wurden 136 RA-Patienten mit durch Thorax-CT bestätigter ILD eingeschlossen (im Mittel 66,5 Jahre, 30 % Männer, 60,3 % mit UISP-Muster) und jährlich nachverfolgt. Die ILD-Progression wurde definiert als Verschlechterung in physiologischen und radiologischen Domänen gemäß der internationalen Leitlinie 2022 für progressive Lungenfibrose (PPF). Die Assoziationen zwischen Biomarkern und RA-ILD-Progression wurden mittels multivariater Cox-Regression analysiert, wobei potenzielle Störfaktoren berücksichtigt wurden. Während einem medianen Follow-up von 3,0 Jahren kam es bei 47 Patienten (34,6 %) zu einer Progression. Höhere Ausgangswerte von KL-6 und hSP-D waren mit einem höheren Risiko für eine ILD-Progression assoziiert (multivariate Hazard Ratios, HRs 1,37 [95% KI 1,03-1,82] bzw. 1,51 [95% KI 1,09-2,08]), während nur das höchste Quartil von MMP-7 ein erhöhtes Risiko zeigte (multivariate HR 2,60 [95% KI 1,07-6,33]). Steigende Werte von Serum-KL-6 nach einem Jahr zeigten nach zusätzlicher Adjustierung auf die Baseline-Biomarker-Werte die stärkste Assoziation mit der Progression (ΔKL-6: multivariate HR 2,00 [95% KI 1,29-3,11]). In dieser ersten prospektiven Studie, die PPF-Kriterien auf RA-ILD anwendete, zeigten 34,6 % der Betroffenen im 3-Jahres-Verlauf eine Progression. Höhere Ausgangswerte von KL-6 und hSP-D waren hierfür prädiktiv, im Follow-up war es primär ein Anstieg von Serum-KL-6.

Die serielle Messung von Serum-Biomarkern kann die RA-ILD-Progression vorhersagen und somit hilfreich beim Monitoring und für die Therapiewahl sein.

Quelle: J Rheumatol 2025; 52(4): 323-333