PSORIASIS-ARTHRITIS

Hyperurikämie geht mit schwererem Krankheitsverlauf einher

Patienten mit Psoriasis-Arthritis (PsA) können auch unter Gicht oder Hyperurikämie leiden, der genaue pathophysiologische Link ist noch unklar. Auf jeden Fall kann eine begleitende Hyperurikämie zu schwereren PsA-Verläufen führen und die Therapie offenbar in ganz erheblichem Maß verkomplizieren. Französische Rheumatologen um Renaud Felten, Strasbourg, untersuchten kürzlich in einer bizentrischen Fall-Kontroll-Studie genauer den Einfluss einer Hyperurikämie auf die klinische Präsentation, Krankheitsschwere und Komorbiditäten von PsA-Patienten.

In die retrospektive Fall-Kontroll-Studie gingen zwischen 2009 und 2019 PsA-Patienten aus Strasbourg und Colmar mit mindestens einer verfügbaren Serum-Harnsäuremessung (eine Hyperurikämie war definiert als ein Wert ≥360 µmol/l) ein, bei denen gezielt demografische, klinische und radiografische Daten sowie Komorbiditäten erfasst wurden. Von den insgesamt 242 PsA-Patienten wiesen 30,2 % eine Hyperurikämie auf, 6,2 % erfüllten die ACR/EULAR-Kriterien aus 2015 für Gicht.    

Eine univariate Analyse ergab, dass hyperurikämische gegenüber normourikämischen PsA-Patienten häufiger Männer waren (72,6 vs. 39,1 %; p=1,6 × 10-6), einen höheren BMI hatten  (30,9 vs. 28,7 kg/m2; p=0,015) und zudem auch signifikant mehr Komorbiditäten aufwiesen (Charlson-Komorbiditätsindex 2,6 vs. 1,8; p=0,005). Die PsA entwickelte sich überdies in einem höheren Alter (47,5 vs. 43 Jahre; p=0,016), war häufiger polyartikulär (56,2 vs. 41,9 %; p=0,049) als axial ausgeprägt (9,6 vs. 22,8 %; p=0,019) und verlief häufiger destruktiv (52,8 vs. 37,4 %; p=0,032). Umgekehrt hatten jene PsA-Patienten mit Gelenkdestruktion im Vergleich häufiger eine Hyperurikämie (37,6 vs. 25,8 %; p=0,047).

Multivariable Analysen bestätigten die Assoziation zwischen hyperurikämischer PsA und Beteiligung der peripheren Gelenke (Odds ratio, OR 2,98, 95% KI 1,15-7,75; p=0,025) sowie einem schlechteren Therapieansprechen (OR 0,35, 95% KI 0,15-0,87; p=0,024). In Anbetracht der schwereren Gelenkbeteiligung und des schlechteren Ansprechens im Fall einer Hyperurikämie, scheint bei solchen Patienten eine konsequente Harnsäuresenkung auch ohne Diagnose einer Gicht gerechtfertigt.                

Quelle: Clin Rheumatol 2022; 41(5): 1421-1429