Arthrose

Hinweise auf Schmerzreduktion durch Metformin

Seit Langem ist Metformin die Basis der Therapie des Typ-2-Diabetes. Daten einer Beobachtungsstudie, in der das TEP-Risiko diabetischer Patienten um 30 % abnahm, sowie frühere Hinweise auf eine Entzündungsreduktion und Knorpelerhalt, animierte australische Mediziner um Flavia M. Cicuttini, Melbourne, zu einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie zum Einsatz von Metformin bei Arthrose-Patienten mit dem Ziel des Nachweises einer klinisch relevanten Schmerzreduktion.

In der Studie wurden 107 übergewichtige oder adipöse nicht-diabetische Gonarthrose-Patienten (im Mittel 58,8 Jahre, 68 % Frauen, Knieschmerzen für ≥6 Monate, VAS Schmerz ≥40/100, BMI ≥25, im Mittel 33, die meisten mit Nachweis einer Gelenkspaltverengung) für 6 Monate auf orales Metformin (2 g/Tag; n=54) oder Placebo (n=53) randomisiert, 82 schlossen die Studie ab. Primärer Endpunkt war die Veränderung der Knieschmerzen (VAS 100) nach 6 Monaten, sekundäre Endpunkte die WOMAC-Domänen und das OMERACT-OARSI-Ansprechen nach 6 Monaten. Im Ergebnis kam es nach 6 Monaten unter Metformin gegenüber Placebo zu einer größeren mittleren Reduktion der VAS-Knieschmerzen um -31,3 vs. -18,9 Punkte (p=0,01). Mit einem Delta von nur -11,4 Punkten wurde trotz statistischer Signifikanz allerdings die Anforderung einer minimalen klinisch relevanten Differenz von 15 Punkten verfehlt. Signifikante Vorteile zugunsten von Metformin fanden sich in den drei WOMAC-Domänen Schmerz mit -113,9 vs. -68,2 Punkten (p=0,045), Steifigkeit mit -56,9 vs. -26,7 Punkten (p=0,01) und Funktion mit -426,1 vs. -221,7 Punkten (p=0,009). Ein OMERACT-OARSI-Ansprechen erreichten 65 vs. 45 % der Teilnehmer (p=0,07). Die Schere zwischen Metformin und Placebo ging vor allem ab Monat 3 auseinander, was auf langfristige Effekte hoffen lässt. Nebenwirkungen waren unter Metformin etwas häufiger (25 vs. 16), insgesamt wurde es aber gut vertragen.

Trotz positiver Effekte lässt die Studie mit ihrer geringen Teilnehmerzahl und einer Drop-out-Rate von 18 % keine validen Aussagen zu, eine größere randomisiert-kontrollierte Studie über einen längeren Zeitraum wäre wünschenswert.

Quelle: JAMA 2025; 333(20): 1804-1812