RIESENZELLARTERIITIS

Häufigkeit und Prädiktoren von medikamentenfreier Remission

Wie häufig sich bei Patienten mit Riesenzellarteriitis (RZA) eine anhaltende medikamentenfreien Remission (SDFR) erreichen lässt und welche Prädiktoren es hierfür gibt, untersuchten retrospektiv spanische Rheumatologen um Javier Narváez, Barcelona, im Rahmen des großen multizentrischen ARTESER-Registers.

In die Analyse eingeschlossen wurden 872 RZA-Patienten mit einer mindestens zweijährigen Nachbeobachtung, davon hatten jenseits von Glukokortikoiden (GK) 47 % zusätzliche eine Therapie mit Tocilizumab und/oder Immunsuppressiva, hauptsächlich Methotrexat, erhalten. Eine SDFR war definiert als das Fehlen typischer Anzeichen, Symptome oder anderer Merkmale einer aktiven RZA über ≥12 Monate nach Absetzen der Behandlung.

Im Ergebnis wurde eine SDFR bei 21,2 % der Patienten erreicht. Die kumulativen Raten der Patienten, die eine SDFR nach 2, 3 und 4 Jahren erreichten, betrugen 6,3, 20,5 und 25,3 %. Patienten, die eine SDFR erreichten, konnten ihre Prednison-Dosis schneller auf 10 mg/Tag (p=0,090) und 5 mg/Tag (p=0,002) reduzieren als jene, die dieses Ziel verfehlten. Rezidive waren bei Patienten mit SDFR seltener (p=0,006). Rezidive (Inzidenzratenverhältnis, IRR 0,492; p<0,001) und der Bedarf an intravenösen Methylprednisolon-Pulsen bei der Diagnose (IRR 0,575; p=0,003) waren signifikant mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit für das Erreichen einer SDFR assoziiert. Nur 5 Patienten (2,7 %) hatten ein Rezidiv im Mittel 19 Monate nach Erreichen der SDFR. Innerhalb von 3-4 Jahren nach der Diagnose erreichte somit nur ein Viertel der RZA-Patienten tatsächlich eine SDFR. Sobald diese erreicht war, war die Wahrscheinlichkeit eines Rezidivs aber gering. Rezidive und der Bedarf an initialen GK-Pulsen scheinen Prädiktoren für einen langfristigen Bedarf an Glukokortikoiden zu sein.

Quelle: Rheumatology 2025; 64(5): 2919-2927