In der Studie hatten 101 Patienten i.v. Tocilizumab (8 mg/kg) oder Placebo über 24 Wochen erhalten. Von den 49 mit Tocilizumab behandelten Patienten erreichten 33 den primären Endpunkt (PMR-Aktivitätsscore <10 und GK-Reduktion auf ≤5 mg/Tag oder um ≥10 mg). 32 dieser Patienten setzten Tocilizumab in Woche 24 ab, absolvierten eine Visite in Woche 32 und hatten optionale Follow-up-Termine alle 8 Wochen bis Woche 48. Ein Rezidiv wurde definiert als Verlust des primären kombinierten Endpunkts während des Follow-up oder die Notwendigkeit von ≥1 Tocilizumab-Infusion. Die Ergebnisse wurden anhand von Kaplan-Meier-Kurven analysiert.
Von den 33 Patienten in Remission, die Tocilizumab zu Woche 24 erhielten, beendeten sieben das Follow-up vor der 48. Woche, und zwei der verbleibenden 26 Patienten (7,7 %) blieben in den folgenden sechs Monaten in Remission. Bei 24 Patienten (92,3 %) kam es hingegen zu einem Rezidiv, dies nach median 15 Wochen (IQR 8–25).
Im Ergebnis blieb somit von den Patienten mit GK-abhängiger PMR, die sich nach einer 6-monatigen Tocilizumab-Therapie in Remission befanden, nur eine verschwindend kleine Minderheit nach dessen Absetzen ohne Rezidiv. Die Studie deutet darauf hin, dass ein 6-monatiger Behandlungszeitraum nicht ausreicht, um Tocilizumab abzusetzen – dass dies für das bei PMR zugelassene Sarilumab gänzlich anders wäre, erscheint eher unwahrscheinlich.
Weitere Studien sind erforderlich, um bei PMR die optimale Behandlungsdauer mit IL-6-Rezeptorinhibitoren und Strategien für deren Absetzen zu bestimmen, um die nachfolgende Entwicklung von Rezidiven zu verhindern oder zumindest das Risiko hierfür zu minimieren.
Quelle: Arthritis Rheumatol 2025; doi: 10.1002/art.43221