In der Fall-Kontrollstudie mit von 2001 bis 2021 ins RABBIT-Register eingeschlossenen RA-Patienten wurden 139 mit inzidenter ILD-Diagnose während des Follow-up im Verhältnis 1:5 mit 686 Kontrollen ohne ILD gematcht (auf Geschlecht, Alter, RA-Dauer, Zeitpunkt des Einschlusses und Beobachtungszeit). Es erfolgte in logistischen Regressionsmodellen eine Adjustierung auf Rheumafaktor (RF), Rauchen, COPD und Tuberkulose/chronische virale Infektionen, um genauer den Einfluss der Krankheitsaktivität und systemischen Entzündung zu untersuchen. Die Analyse erstreckte sich über 12 Monate vor der ILD-Diagnose bis zum Ende des Beobachtungszeitraums. In zwei Sensitivitätsanalysen wurden nur validierte ILD-Fälle (n=94) und ILD-Fälle mit einem Follow-up über >12 Monate (n=98) berücksichtigt.
Der gemittelte DAS28-Score (inklusive ESR oder CRP) war nicht mit der Entwicklung einer RA-ILD assoziiert (Odds Ratio, OR 1,16; 95% KI 0,97-140 bzw. OR 1,06; 95% KI 0,86-1,29), während die einzelnen Entzündungsparameter log ESR (OR 1,86; 95% KI 1,35-2,57) und log CRP (OR 1,55; 95% KI 1,21-1,97) signifikant mit einem höheren RA-ILD-Risiko verbunden waren. Auch eine persistierend starke Entzündung war mit einem höheren RA-ILD-Risiko assoziiert. Für andere DAS28-Komponenten zeigte sich keine signifikante Assoziation. Die Ergebnisse waren konsistent über die gesamte Beobachtungszeit und innerhalb der 12 Monate vor der ILD-Diagnose. Auch die Sensitivitätsanalysen bestätigten diese Befunde. Eine starke systemische Entzündung (CRP/ESR), aber nicht die Zahl betroffener Gelenke (SJC/TJC) oder das globale Patientenurteil (PGA) war somit signifikant mit dem Risiko einer RA-ILD assoziiert und sollte daher engmaschig und unabhängig vom Gelenkstatus verfolgt werden.
Quelle: Arthritis Res Ther 2024; 26(1): 209