Ausgehend von der 2.931 SLE-Patienten umfassenden „Hopkins Lupus Cohort“, die in der Klinik in Baltimore zwischen 1988 bis 2023 behandelt wurden, wurden 590 Patienten mit diagnostizierter Perikarditis eingeschlossen (davon 43,6 % <30 Jahre bei der ersten Episode, 90,5 % Frauen). Zielkriterium waren gemäß SELENA-SLEDAI definierte Perikarditis-Rezidive (>6 Monate nach erstem Ereignis).
Während eines medianen Follow-up von 6,7 Jahren mit insgesamt 5.277 Patientenjahren (PJ) kam es bei 120 Patienten (20,3 %) zu einem Perikarditis-Rezidiv (Rekurrenz-Rate 0,053 pro Patientenjahr des Follow-up; 95% KI 0,047-0,059). Bei 61 dieser Patienten (50,8 %) blieb es bei einem Rezidiv, bei 59 Patienten kam es zu ≥2 erneuten Episoden (49,2 %).
In einer multivariaten Analyse waren mit Perikarditis-Rezidiven assoziierte Risikofaktoren ein jüngeres Alter (≥60 vs. <40 Jahre: Rate Ratio [RR] 0,11; 95% KI 0,04-0,32), die Höhe der Prednison-Dosis (≥20 vs. 0 mg: RR 1,99; 95% KI 1,17-3,40), aktiver SLE (SLEDAI ≥3 vs. 0: RR 1,55; 95% KI 1,21-2,00) und die Zeit seit der initialen Episode (3-10 vs. <1 Jahr: RR 0,32; 95% KI 0,20-0,52). Mit einem Blick auf die eingesetzte Prednison-Dosis erhöhte sich im Vergleich zu einer Dosis von 1 mg/Tag das Rezidivrisiko bei 1-9 mg/Tag um 13 %, bei 10-19 mg/Tag um 29 % und bei über 20 mg/Tag um 99 %. Das höchste Rezidivrisiko besteht somit im ersten Jahr nach Beginn einer Perikarditis, bei jüngeren Patienten, solchen mit unkontrollierter Erkrankung und – dosisabhängig – bei einer Therapie mit Prednison (das aber zumeist bei Perikarditis eingesetzt wird). Letzteres sollte laut den Autoren daher vermieden, oder wenn, in möglichst niedriger Dosierung eingesetzt werden. Die optimale Therapie bei Perikarditis-Rezidiven ist somit unklar, mögliche Alternativen wären Colchicin oder Interleukin (IL)-1-Inhibitoren.
Quelle: JAMA Netw Open 2025; 8(2): e2461610