RHEUMATOIDE ARTHRITIS

Gewichtsreduktion mit Semaglutid überaus effektiv

Dass sich bei Arthrose eine Gewichtsreduktion günstig auf die Symptomatik auswirkt, ist bekannt, die heutzutage durch GLP-1-Rezeptoragonisten wie Semaglutid mögliche Schmerzlinderung bei adipösen Patienten mit einer Gonarthrose aber noch nicht gut untersucht. Dänische Experten um Henning Blidda, Kopenhagen, publizierten hierzu jetzt eine 68-wöchige randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie.

In die STEP-9-Studie eingeschlossen wurden 407 adipöse Patienten (BMI ≥30) mit klinischer und radiologscher Diagnose einer moderaten Gonarthrose mit mindestens mäßigen Schmerzen (im Mittel 56 Jahre, 82 % Frauen, BMI 40,3, WOMAC Schmerz-Score 70,9 von 100). Diese wurden im Verhältnis 2:1 auf 1x wöchentlich s.c. Semaglutid (2,4 mg) oder Placebo randomisiert, jeweils zusätzlich zu einer Beratung zu körperlicher Aktivität und einer Diät. Die primären Endpunkte waren die prozentuale Veränderung des Körpergewichts und die Veränderung im WOMAC Schmerz-Score von Baseline bis Woche 68. Ein wichtiger sekundärer Endpunkt war die körperliche Funktion im SF-36.

Die mittlere Veränderung des Körpergewichts in Woche 68 betrug -13,7 % unter Semaglutid versus -3,2 % unter Placebo (p<0,001), die mittlere Veränderung im WOMAC Schmerz-Score -41,7 versus -27,5 Punkte (p<0.001). Unter Semaglutid kam es zudem zu einer stärkeren Verbesserung in SF-36-Score körperliche Funktion um im Mittel 12,0 versus 6,5 Punkte (p<0,001). Die Inzidenz schwerer UE war vergleichbar, zum Abbruch führende UE (zumeist gastrointestinale Beschwerden) traten häufiger unter Semaglutid auf (6,7 vs. 3,0 %). Bei Patienten mit Adipositas und mäßig bis stark schmerzhafter Gonarthrose führte somit Semaglutid zu einer signifikant stärkeren Scherzreduktion und besseren körperlichen Funktion. Ob hier auch vom Körpergewicht unabhängige Effekte eine Rolle spielen, bleibt fraglich. Interessant wären weitere Studien zur Frage, ob sich mit Semaglutid eine weitere strukturelle Progression (und damit das Risiko für chirurgische Eingriffe) vermindern lässt.

Quelle: N Engl J Med 2024; 391(17): 1573-1583