PSORIASIS-ARTHRITIS

Geringstes Risiko für schwere Infektionen unter IL-17 und IL-23-Hemmern

Bei Patienten mit Psoriasis und Psoriasis-Arthritis (PsA) jenseits des 65. Lebensjahres, die aus klinischen Studien ausgeschlossen werden, sind auch altersspezifische Aspekte wie ein erhöhtes Risiko für schwere Infektionen bei der Therapiewahl zu berücksichtigen. In einer großen Kohortenstudie untersuchten jetzt kanadische Experten um Aaron M. Drucker, Toronto, gezielt das Risiko für schwere Infektionen in dieser Altersgruppe unter csDMARDs, bDMARDs und JAK-Inhibitoren.

In die Kohorte eingeschlossen wurden 11.641 Patienten mit Psoriasis und/oder PsA, bei denen erstmals eine systemische Therapie initiiert wurde (medianes Alter 71 Jahre, 53 % Frauen). Separat analysiert wurden Methotrexat (MTX), ältere systemische Therapien, TNF-Inhibitoren, Interleukin (IL)-12/23/-, IL-23- und IL-17-Inhibitoren sowie der Januskinase (JAK)-Inhibitor Tofacitinib.

Ermittelt wurde für jede Substanzgruppe das Risiko für schwere Infektionen, die in einer stationären Aufnahme resultierten. Dazu wurde die Häufigkeit schwerer Infektionen während der aktiven Therapie mit jener in therapiefreien Intervallen verglichen (multivariate „Time-to-Event“-Analyse nach Andersen-Gill).

Nach einer medianen Beobachtungszeit von 4,8 Jahren wurden bei 1.410 Teilnehmern (12 %) schwere Infektionen und 1.967 stationäre Aufnahmen verzeichnet. Für MTX (2,7 schwere Infektionen/100 Patientenjahre [PJ], ältere systemische Therapien (2,5/100 PJ) und TNF-Inhibitoren (2,2/100 PJ) war das Risiko für schwere Infektionen nicht erhöht, für die IL-12/23, -23 und -17-Inhibitoren (1,4/100 PJ) geringer und Tofacitinib deutlich erhöht (8,9/100 PJ), was relativen Raten (RR) von 0,95 (MTX), 0,92 (ältere systemische Therapien), 0,87 (TNF-Inhibitoren), 0,65 (IL-12/23, -23 und -17-Inhibitoren) sowie 2,89 (Tofacitinib) entspricht.

Auch wenn trotz aller statistischen Kniffe die Aussagekraft solcher Studien limitiert ist, scheinen in einem solchen älteren Patientenkollektiv IL-12/23-, -23 und -17-Inhibitoren doch Vorteile in puncto Infektionsrisiko mit sich zu bringen.

Quelle: JAMA Dermatol 2025; 161(5): 490-497