Eingeschlossen wurden Patienten der GESPIC-Kohorte mit verfügbaren Röntgenaufnahmen der SIG zu Baseline und mindestens einer während des 10-jährigen Follow-up. Bewertet wurden diese von zwei zentralen Readern gemäß den modifizierten New York-Kriterien. Der Sakroiliitis-Summenscore wurde als Mittelwert des Scorings der beiden Reader berechnet. Der TNFi-Gebrauch wurde gemäß der Exposition in einem aktuellen und/oder vorherigen 2-Jahres-Röntgen-Intervall ausgewertet. Die Assoziation zwischen TNFi und radiografischer Progression der Sakroiliitis wurde mit longitudinalen generalisierten Schätzgleichungen (GEE) analysiert mit einer Adjustierung auf potenzielle Einflussfaktoren (Alter, Geschlecht, Symptomdauer, HLA-B27-Status, BASDAI, CRP-Wert und NSAR-Einnahme).
Insgesamt steuerten 301 axSpA-Patienten, darunter 166 mit nicht-radiografischer (nr-) und 135 mit radiografischer (r-)axSpA, 737 radiografische Intervalle bei. Während die Exposition auf ≥12 Monate TNFi im vorhergehenden 2-Jahres-Röntgen-Intervall nach Adjustierung mit einem signifikanten Rückgang des Sakroiliitis-Summenscores assoziiert war (b -0,09; 95% KI -0,18 bis -0,01), traf dies nicht auf Patienten zu, die TNFi im gegenwärtigen Intervall erhalten hatten (b 0,05; 95% KI -0,05 bis 0,14). Diese Effekt war stärker ausgeprägt bei nr-axSpA- im Vergleich zu den r-axSpA-Patienten (b -0,16; 95% KI -0,28 bis -0,03 vs. b -0,04; 95% KI -0,15 bis 0,07). Generell waren die Ergebnisse besser bei Patienten mit kontinuierlicher TNFi-Therapie. Als Fazit bleibt, dass TNFi mit einer Reduktion bzw. zumindest Verzögerung der radiografischen Progression der Sakroiliitis assoziiert waren, die positiven Effekte aber erst 2-4 Jahre nach Therapiebeginn zu Tage traten.
Quelle: Arthritis Rheumatol 2022; doi: 10.1002/art.42144