Die Studie umfasste zwei multizentrische Kohorten, in denen aus dermatologischen, ophthalmologischen and gastroenterologischen Kliniken zugewiesene konsekutive Patienten mit Psoriasis (PsO), akuter anteriorer Uveitis (AAU) oder mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) und nicht diagnostizierten Rückenschmerzen von Rheumatologen strukturiert auf das Vorliegen einer axSpA evaluiert wurden. Primärer Endpunkt war der Anteil von Patienten mit finaler Diagnose einer axSpA, mit separater Evaluation je nach extra-artikulärer Präsentation und HLA-B27-Status, zusätzlich wurde nach klinischen und bildgebenden Merkmalen der Differenzierung zwischen axSpA und Nicht-axSpA gesucht und der Einfluss des MRT auf Diagnose und Klassifikation der axSpA erfasst.
Die Häufigkeit von axSpA bei PsO-, AAU- und CED-Patienten betrug 46,7, 61,6 und 46,8 % bei den SASPIC-1-Fällen (n=212) sowie 23,5, 57,9 und 23,3 % bei den SASPIC-2-Fällen (n=151). Bei den HLA-B27-positiven PsO-, AAU- und CED-Patienten wurde eine axSpA diagnostiziert bei 70,0, 74,5 und 66,7 % in SASPIC-1 sowie bei 71,4, 87,8 und 55,6 % in SASPIC-2. Alle muskuloskelettalen klinischen Merkmale waren nicht-diskriminatorisch. Die MRT war hinweisend auf axSpA bei 60-80 % der Patienten und eine MRT in allen Patienten (SASPIC-2) gegenüber einer on-demand-MRT (SASPIC-1) führte zu 25 % seltener zu Diagnosen einer axSpA bei HLA-B27-negativen Patienten mit PsO oder CED. Die Performance der ASAS-Klassifikationskriterien war besser mit einem Routine-MRT (SASPIC-2), dies trotz geringer Sensitivität als zuvor berichtet.
Ein optimales Management von sich mit PsO, AAU oder CED und zuvor nicht abgeklärten Rückenschmerzen präsentierenden Patienten sollte daher zwingend die Überweisung zu einem Rheumatologen beinhalten. Die Durchführung einer MRT bei all diesen Patienten erhöht dabei die diagnostische Genauigkeit.
Quelle: Arthritis Rheumatol 2024; doi: 10.1002/art.42967