PSORIASIS-ARTHRITIS

Frühe Remission ist vielfach erreichbar

Neben der ausführlich besprochenen SEAM-PsA-Studie, die gleichfalls zunächst auf dem ACR-Kongress 2018 vorgestellt worden war, wurde jetzt beinahe zeitgleich eine zweite Studie zu einer frühen, aggressiven Therapieintervention bei Patienten mit früher, therapienaiver Psoriasis-Arthritis (PsA), von Dominique Baeten, Amsterdam (Niederlande), und Kollegen publiziert.

Im Gegensatz zur rheumatoiden Arthritis (RA) ist das Treat-to-target (T2T)-Konzept bei PsA bislang kaum in kontrollierten Studien erprobt worden, sieht man einmal von der TICOPA-Studie zu einer auf Methotrexat (MTX) basierenden Eskalationsstrategie mit dem Ziel der Remission ab. In eine ähnliche Richtung zielt die aktuell vorgestellte, wie auch SEAM-PsA gänzlich Firmen-unabhängige randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie mit ebenfalls noch MTX- und Biologika-naiven Patienten mit aktiver PsA (Krankheitsdauer im Mittel 0,5 Jahre, DAS28-CRP 2,25, SJC/TJC 5 bzw. 10, PASI 1,75) ab.

Die in die Studie eingeschlossenen 51 Teilnehmer, die die CASPAR-Kriterien für eine aktive PsA (gefordert waren zu Baseline ein SJC/TJC ≥3) erfüllten, wurden für 22 Wochen im Verhältnis 1:1 auf entweder Golimumab 50 mg s.c./Monat plus MTX (zu Therapiebeginn 15 mg, binnen 8 Wochen sukzessive Eskalation auf 25 mg; im Mittel ca. 20 mg/Woche) oder Placebo plus MTX randomisiert. Den primären Endpunkt einer DAS-Remission <1,6 in Woche 22 erreichten 81 % der Patienten unter der Golimumab plus MTX-Kombination gegenüber 42 % im MTX-Arm (p=0,004). Bereits in Woche 8 war der Unterschied statistisch signifikant zugunsten der Kombination ausgefallen (73 vs. 42 %; p=0,025). Eine minimale Krankheitsaktivität (MDA) erreichten mit 81 vs. 29 % in Woche 22 (p<0,001) und 58 vs. 21 % in Woche 8 (p=0,008) ebenfalls mehr Patienten im Kombinationsarm. Ein ACR20/50/70-Ansprechen erzielten 85 vs. 58 % (p=0,039), 81 vs. 33 % bzw. 58 vs. 13 % (je p<0,001). Auch für die meisten anderen Endpunkte zeigten sich signifikante Vorteile der Kombination in Woche 22, ohne dass dadurch die Therapiesicherheit kompromittiert wurde.

Eine frühe (und bis Woche 22 anhaltende) DAS-Remission wurde bei diesen therapienaiven PsA-Patienten unter der Kombination mit Golimumab (ein Golimumab-Monotherapie-Arm wäre ebenso wie eine insgesamt deutlich größere Patientenzahl wünschenswert gewesen) somit fast doppelt so häufig wie mit der MTX-Monotherapie erreicht. 

Das der RA entlehnte, auf das Erreichen einer Remission abzielende Vorgehen könnte zukunftsweisend sein. Offen bleibt dabei, ob eine sukzessive Eskalation auf den TNFα-Inhibitor nicht auch ausreichend gewesen wäre, ebenso wie die Frage nach dem Langzeitverlauf dieser „Hit hard and early“- gegenüber einer stufenweisen Eskalationsstrategie.        

Quelle: Ann Rheum Dis 2019;
doi: 10.1136/annrheumdis-2018-214746