PSORIASIS-ARTHRITIS

Frühe Intervention bei Hochrisiko-Psoriasis möglich

Ungefähr 30 % aller Patienten mit Plaque-Psoriasis entwickeln eine Psoriasis-Arthritis (PsA). Eine Subgruppe von Psoriasis-Patienten, die durch subklinische entzündliche Veränderungen charakterisiert ist und sich häufig mit Arthralgien präsentiert, weist ein besonders hohes Risiko für einen Übergang zur PsA auf. Deutsche Experten um Georg Schett, Erlangen, gingen in der prospektiven, offenen IVEPSA-Studie der Frage nach, ob bei Hochrisiko-Psoriasis-Patienten mit subklinischer Gelenkentzündung die Entwicklung zur PsA an der Schnittstelle zwischen Haut und Gelenken durch die IL-17A-Inhibition aufgehalten werden kann.

Eingeschlossen wurden 20 Psoriasis-Patienten ohne manifeste PsA, die als PsA-Risikofaktoren eine Nagel- oder Kopfhautbeteiligung oder hohen PASI-Score (>6) sowie entzündliche oder erosive Veränderungen im MRT oder CT aufweisen mussten. Eine klinische Untersuchung von Haut und Gelenken wurde zu Studienbeginn und nach 12 bzw. 24 Wochen durchgeführt, die Beurteilung mittels MRT und CT erfolgte zu Baseline und in Woche 24. 85 % der Patienten berichteten über eine Arthralgie, 40 % hatten druckschmerzhafte Gelenke bei Studieneintritt. Bei 83 % wurde ≥1 entzündliche Läsion im MRT festgestellt, in der Mehrzahl handelte es sich um eine Synovitis oder/und Enthesitis. Die Patienten mit einer solchen „sehr frühen PsA“ wurden im Anschluss für 24 Wochen mit dem IL-17A-Inhibitor Secukinumab behandelt. Im Ergebnis kam es unter Secukinumab nach 24 Wochen sowohl zu einer signifikanten Verbesserung der Hautbeteiligung gemäß PASI (p<0,002) und BSA (p<0,003) als auch Arthralgie (VAS Schmerzen: p<0,003). Im MRT zeigte sich eine signifikante Verbesserung des Gesamt-PsAMRIS- (p=0,005) und Synovitis-Subscores (p=0,008). Des Weiteren zeigte sich keine Progression von Erosionen und Enthesiophyten, während die Knochenmasse im distalen Radius nach 24 Wochen signifikant anstieg (p=0,020). 

Die IVEPSA-Daten suggerieren, dass bei sehr früher PsA eine Unterbrechung der weiteren Krankheitsentwicklung prinzipiell möglich erscheint. Dies liefert die Rationale für weitere frühe Interventionsstudien, um das Konzept einer Prävention der PsA bei Hochrisiko-Psoriasis-Patienten zu untersuchen.                               

Quelle: Arthritis Res Ther 2019; 21: 178