PSORIASIS-ARTHRITIS

Fluoreszenzoptische Bildgebung als einfacher Biomarker

Auch wenn der zuvor erläuterte Ansatz, eine PsA bei Psoriasis-Patienten früher durch das konsequente Training von Dermatologen im Ultraschall zu diagnostizieren, erfolgversprechender erscheint, sollte auch die in der niedergelassenen Praxis nur äußerst selten verfügbare fluoreszenzoptische Bildgebung (FOI) nicht vernachlässigt werden. Dies verdeutlicht eine von Michaela Köhm, Frankfurt/M., und Kollegen aktuell publizierte Querschnitts-Kohortenstudie, in der die Potenz der FOI in der Detektion einer frühen PsA bei PsO-Patienten untersucht wurde.

In die prospektive, von Prüfärzten initiierte, explorative XCITING-Studie wurden 389, aus dermatologischen Zentren überwiesene erwachsene PsO-Patienten mit muskuloskelettalen Beschwerden und/oder Nagelpsoriasis seit ≥6 Monaten eingeschlossen. Diese wurden an 14 rheumatologischen Zentren einer umfassenden klinischen Untersuchung (CE) in Verbindung mit einem MSUS und einer FOI beider Hände bei einer einzelnen Visite unterzogen.

Bei Patienten mit CE–/MSUS–/FOI+-Befunden wurde zusätzlich ein MRT der dominanten Hand innerhalb von 7 Tagen angefertigt. Waren die MRT-Aufnahmen negativ, erfolgte ein Follow-up der Patienten über 2 Jahre bezüglich des Auftretens einer klinisch manifesten PsA. Insgesamt 27 Patienten (20 %) mit CE-/US-/FOI--Befund wurden als alleinige Psoriasis eingestuft.

Eine PsA wurde bei 140 der Teilnehmer (36 %) basierend auf der CE alleine diagnostiziert und zusätzliche 55 Patienten (14 %) durch den zusätzlichen MSUS; damit wurde zusammengenommen bei 50 % der Patienten aus der Kohorte eine PsA-Diagnose gestellt. 116 Patienten (30 %) waren FOI+ (CE-), davon waren wiederum 40 (37 %) FOI+/MRT+. Im Verlauf des 2-jährigen Follow-up der FOI+/CE--Patienten wurde bei weiteren 12 % eine klinische PsA bestätigt. Auf Basis ihrer Daten stufen die Autoren die FOI somit als eine vielversprechende Methode zur Detektion einer muskuloskelettalen Entzündung der Hände ein, die als früher Bildgebungs-Biomarker für die Transition von einer Psoriasis zur PsA fungieren könnte.

Die FOI hätte somit das Potenzial, frühzeitig eine PsA bei Hochrisiko-Patienten mit Psoriasis zu entdecken, die Zeit bis zur PsA-Diagnose zu reduzieren und das langfristige Outcome der Patienten zu verbessern – wäre da nicht die geringe Verfügbarkeit im Vergleich zum Ultraschall.

Quelle: RMD Open 2022; 8(2): e002682