Zwischen 2007 und 2022 wurden 86 Patienten (58 % Frauen, im Mittel 39,4 Jahre) mit gesicherter, aktiver AOSD eingeschlossen (Erstauftreten oder Schub, ohne aktuelle [Erhaltungs-]Therapie). Primärer kombinierter Endpunkt war eine anhaltende, ereignisfreie Remission, definiert als CRP <10 mg/l und keine Arthritis, Hautausschlag oder Fieber und keine Komplikationen während des Follow-up bei Patienten, die First-line bDMARDs (mit/ohne Glukokortikoide, GK; zu 85 % initial Anakinra) (n=44, 51 %) oder cs-DMARDs (Methotrexat oder GK; 71 % nur GK) (n=42, 49 %) erhielten. Die Analyse in der Per-Protokoll-Population erfolgte mittels logistischer Regressionsanalyse, wodurch der initiale Pouchot-Score, die Ferritin-Konzentration sowie Alters- und Geschlechtsunterschiede zwischen den Gruppen ausgeglichen wurden.
Im Ergebnis waren First-line bDMARDs mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für das Erreichen des primären Endpunkts verbunden (Odds Ratio, OR 7,20, 95% KI 2,50-36,64; p=0,0007). In Woche 72 betrug die Rate der anhaltenden, ereignisfreien Remission 50 % (95% KI 34-65 %; n=21) in der First-line bDMARD- versus 12 % (95% KI 3-23 %; n=5) in der First-line csDMARD-Gruppe. GK-bedingte Komplikationen wurden häufiger unter First-line csDMARDs beschrieben. Drei (7 %) der 42 Patienten in der csDMARD-Gruppe starben (zwei durch Makrophagenaktivierungssyndrom, einmal unbekannte Ursache) gegenüber keinem im First-line bDMARD-Arm. Im Ergebnis erhöhten First-line bDMARDs (primär IL-1-Hemmer) deutlich die Chance für eine anhaltende Remission und senkten das Komplikationsrisiko. Zugleich werden damit die EULAR/PReS-Empfehlungen zum primären Einsatz von IL-1- bzw. IL-6-Inhibitoren bei der Still-Erkrankung bestätigt.
Quelle: Lancet Rheumatol 2025; 7(6): e415-e423