In der retrospektiven Querschnittanalyse wurden demografische, klinische und Bildgebungsdaten gesammelt. Evaluiert wurden SpA-artige Läsionen der Wirbelsäule (WS) wie Erosionen, Sklerose und Syndesmophyten im konventionellen Röntgen (CR) mit Gradierung nach den New York-Kriterien und Knochenmarködeme (BMO), Erosionen, Sklerose und Fettläsionen (FL) im MRT mit Auswertung pro Quadrant (ähnlich dem Berlin-Scoring). Die finale Diagnose wurde durch Rheumatologen gestellt (=Goldstandard). Die Befunde pro Patient und Quadrant wurden zwischen den drei Diagnosegruppen verglichen. Von den 136 zugewiesenen Patienten (medianes Alter 62 Jahre, 63 % Männer) hatten 71 eine Diskose, 38 DISH und 27 axSpA.
Im CR waren SpA-artige Veränderungen signifikant häufiger bei axSpA in der Lenden-WS (LWS) (50 % vs. IDD 23 %, DISH 22 %), bei DISH in der thorakalen WS (28 % vs. IDD 8 %, axSpA 12 %) und bei IDD in der Hals-WS (HWS) (67 % vs. DISH 0 %, axSpA 33 %). Im MRT fanden sich BMO signifikant häufiger bei DISH in der thorakalen WS (37 % vs. IDD 22 %, axSpA 5 %) und waren gleich verteilt in der LWS (35-42 %). FL wurden signifikant häufiger identifiziert bei DISH und axSpA in der throrakalen WS (56 bzw. 52 %) und bei IDD und axSpA in der LWS (65 bzw. 74 %). Degenerative Veränderungen waren häufig in allen drei Gruppen. Eine Sakroiliitis fand sich bei 49 % (axSpA 76 %, IDD 48 %, DISH 29 %). Im Ergebnis zeigte sich somit eine signifikante Überlappung zwischen IDD, DISH und axSpA bezüglich entzündlicher und degenerativer Bildgebungsmerkmale. So fanden sich SpA-artige Veränderungen im Röntgen bei einem Viertel der DISH-Patienten und eine BMO im MRT bei einem Drittel dieser Patienten.
Quelle: Arthritis Res Ther 2024; 26(1): 147