IDIOPATHISCHE ENTZÜNDLICHE MYOSITIDEN

Erstmals erfolgreich „doppelte“ CAR-T-Zelltherapie eingesetzt

Die CD19-chimäre Antigenrezeptor (CD19 CAR)-T-Zelltherapie hat sich als wirksam erwiesen, um eine stabile, medikamentenfreie Remission bei Patienten mit refraktären Autoimmunerkrankungen zu induzieren. Das Management möglicher Rückfälle ist derzeit noch unklar. Deutsche Experten um Ricardo Grieshaber-Bouyer, Erlangen, berichten jetzt über eine 45-jährige Frau mit behandlungsresistenter Jo-1-assoziiertem Antisynthetase-Syndrom, die zunächst nach CD19-CAR-T-Zelltherapie eine Remission erreichte, jedoch nach 9 Monaten einen Rückfall erlitt.

Nach der Wiedereinführung desselben CD19 CAR-T-Zellprodukts gelang es den CAR-T-Zellen nicht, sich zu expandieren, und es wurden T-Zellen entdeckt, die den CD19 CAR angriffen. Trotz vollständiger Lymphodepletion wurde keine klinische Reaktion beobachtet.

Nach einer Überbrückung mit dem Anti-CD38-Antikörper Daratumumab, der eine zeitlich begrenzte Effektivität zeigte, wurde eine B-Zell-Reifungsantigen (BCMA) CAR-T-Zelltherapie durchgeführt, die auf Plasmazellen abzielt. Die BCMA-CAR-T-Zellen vermehrten sich wie erhofft, beseitigten Plasmazellen in lymphoiden Geweben, reduzierten Autoantikörperspiegel und bewirkten erneut eine stabile medikamentenfreie Remission, die sich mittlerweile über neun Monate erstreckt.

Dieser weltweit erste bei einer Autoimmunerkrankung beschriebene Fall zweier verschiedener CAR-T-Zelltherapien verdeutlicht die Herausforderungen bei der Wiedereinführung von CAR-T-Zellen, zeigt das Potenzial alternativer Zielstrukturen und Produkte und legt nahe, dass die Depletion von Plasmazellen die therapeutischen Ergebnisse bei Patienten, die behandlungsresistent werden, verbessern kann.                              

Quelle: Nat Med 2025; doi: 10.1038/s41591-025-03718-3