PSORIASIS-ARTHRITIS

Erhöhtes Risiko für interstitielle Lungenerkrankungen

Bei der rheumatoiden Arthritis (RA) sind interstitielle Lungenerkrankungen (ILD) eine häufige pulmonale Manifestation, für die Psoriasis-Arthritis (PsA) wurde die Prävalenz der ILD noch nicht ausreichend untersucht. In einer Analyse, die fünf nordische Register einbezog, verglichen Sella Aarrestad Provan, Oslo (Norwegen), und Kollegen die Inzidenz der ILD bei RA- und PsA-Patienten, bei denen ein ersten bDMARD initiiert wurde, mit der Allgemeinbevölkerung – auch die potenzielle Rolle einer Komedikation mit Methotrexat (MTX) wurde erfasst.

In Registern in Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland und Island wurden geeignete RA- und PsA-Patienten identifiziert, demografische Daten, solche zum MTX-Gebrauch und zur Krankheitsaktivität erfasst, und diesen gematchte Kontrollen aus der Allgemeinbevölkerung von vier dieser Länder gegenübergestellt.

Die Inzidenz der ILD während eines bis zu 5-jährigem Follow-up wurde durch die Auswertung nationaler Patientenregister bestimmt (Patienten/Kontrollen mit früherer ILD waren ausgeschlossen). Berechnet wurden adjustierte Hazard Ratios (HR) für die ILD-Inzidenz für RA- und PsA-Patienten im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung und für MTX-Anwender versus Nicht-Anwender. Während des Follow-up von insgesamt 29.478 RA- und 10.919 PsA-Patienten, die auf ein erstes bDMARD eingestellt wurden, sowie 362.087 Kontrollen wurden 225, 23 und 251 ILD-Fälle identifiziert.

Im Ergebnis war im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung das mit RA assoziierte ILD-Risiko (HR 9,7; 95% KI 8,0-11,9) stärker erhöht als jenes von PsA-Patienten (HR 4,4; 95% KI 2,8-7,0). Nach den zuletzt vorgestellten Daten erwartungsgemäß spielte die Komedikation mit MTX (vs. Nicht-Anwendung) weder bei RA-Patienten (HR 0,9; 95% KI 0,7- 1.,2) noch bei jenen mit PsA (HR 1,0; 95% KI 0,2-2,2) eine Rolle.

Damit ist festzustellen, dass auch bei PsA von einem beträchtlich erhöhten ILD-Risiko auszugehen ist, wenn auch in relativ geringerem Maße als bei RA – eine MTX-Therapie beeinflusst dieses Risiko nicht.

Quelle: J Rheumatol 2024; 51(11): 1111-1118