Im Studienverlauf trugen 257.074 behandelte RA-Patienten 2.098.238 Personenjahre zur Hauptanalyse bei. Das Gesamtrisiko für Krebs war bei den RA-Patienten erhöht mit einem standardisierten Inzidenzratenverhältnis (SIR) von 1,20 (95% KI 1,17-1,23).
Das Risiko war spezifisch erhöht für Lungen- (SIR 1,41; 95% KI 1,36-1,46), Blasen- (SIR 2,38; 95% KI 2,25-2,51), Gebärmutterhals- (SIR 1,80; 95% KI 1,62-2,01) und Prostatakrebs (SIR 1,08; 95% KI 1,04-1,13) sowie Melanome (SIR 1,37; 95% KI 1,29-1,46), diffus großzellige B-Zell-Lymphome (SIR 1,79; 95% KI 1,63-1,96), multiple Myelome (SIR 1,42; 95% KI 1,27-1,60) und Hodgkin-Lymphome (SIR 2,73; 95% KI 2,31-3,23). Einige Krebsentitäten waren dagegen seltener als in der Allgemeinbevölkerung wie Pankreas- (SIR 0,90; 95% KI 0,83-0,97) sowie Brust- (SIR 0,91; 95% KI 0,88-0,94) und Gebärmutterschleimhautkrebs (SIR 0,77; 95% KI 0,71-0,84).
Bei den RA-Patienten war über die Zeit ein leichter, aber signifikanter Anstieg für das Gesamtkrebsrisiko zu verzeichnen, zugleich nahm im Trend das Risiko für Non-Hodgkin-Lymphome ab. Mit Rituximab behandelte RA-Patienten hatten (wohl indikations- bzw. risikobedingt) das höchste Krebsrisiko.
Fazit: Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung weisen RA-Patienten ein insgesamt erhöhtes Krebsrisiko auf. Dieses erstreckt sich auf eine ganze Reihe von Krebsentitäten und Lymphomen, eine Ausnahme bilden demnach Pankreas-, Brust- und Gebärmutterschleimhautkrebs, die sogar seltener auftreten.
Quelle: Lancet Reg Health Eur 2023; 35: 100768