In die prospektive, multinationale Kohortenstudie gingen zwischen 2013 und 2020 erhobene Daten von erwachsenen SLE-Patienten (die Klassifikationskriterien des ACR 1997 oder der SLICC aus 2012 erfüllend) der Asia Pacific Lupus Collaboration-Kohorte ein. Primärer Endpunkt war die Gesamtmortalität mit dem LLDAS, Remission und mit niedrigeren Glukokortikoid (GK)-Schwellenwerten assoziierte Remissionsdefinitionen als Variablen.
Insgesamt 3.811 Patienten wurden für die finale Analyse herangezogen (medianes Follow-up 2,8 Jahre, 92,1 % Frauen), davon verstarben 80 während des Beobachtungszeitraums (6,4 Ereignisse/1.000 Personenjahre). Einen LLDAS hatten zumindest einmal 53,8 % der Verstorbenen erreicht gegenüber 81,3 % der bei Studienende lebenden SLE-Patienten (p<0,0001), bei 27,5 gegenüber 52,7 % war ein LLDAS für ≥50 % der Beobachtungszeit erreicht worden (p<0,0001). Eine Remission hatten 40,0 % der verstorbenen und 64,4 % der überlebenden Teilnehmer erreicht (p<0,0001), eine anhaltende Remission für ≥50 % der Zeit 17,5 versus 37,2 % (p<0,0001).
Ein LLDAS für ≥50 % (adjustierte Hazard ratio, HR 0,51 [95% KI 0,31–0,85]; p=0,010) und eine Remission für ≥50 % der Beobachtungszeit (adj. HR 0,52 [95% KI 0,29–0,93]; p=0,027) waren mit einem geringeren Mortalitätsrisiko assoziiert. Bei Senken des GK-Schwellenwerts auf <5,0 mg/Tag ergab sich ein stärkerer Schutzeffekt der Remission (adj. HR 0,31; p=0,012), am höchsten war dieser bei GK-freier Remission (adj. HR 0,13; p=0,046), wobei die dann sehr kleinen Subgruppen zu beachten sind. Fazit: Eine Remission bietet nur dann einen besseren Schutz vor Mortalität als der LLDAS, wenn sie zugleich mit möglichst niedrigen GK-Dosen verbunden ist.
Quelle: Lancet Rheumatol 2022; 4(12): e822-e830