AXIALE SPONDYLOARTHRITIS

Erfolgreiche Reduktion von TNFα-Inhibitoren möglich

Bei Patienten mit axialer Spondyloarthritis (axSpA) ist nach dem Erreichen einer klinischen Remission eine Reduktion der Anti-TNF-Therapie vielfach möglich, wie die aktuellen Daten einer von Marie Wetterslev, Kopenhagen (Dänemark), und Kollegen publizierten 2-Jahres-Studie zeigen. Vor allem das Abschmelzen von einem Drittel oder der Hälfte der Dosis gelingt recht häufig. 

In die Studie mit 2-jährigem Follow-up gingen 109 axSpA-Patienten ein, die unter einer Standard- oder reduzierten Dosis eines TNFα-Inhibitors (72 bzw. 28 %) eine klinische Remission (BASDAI <4, globales Arzturteil <40) erreicht und keine Anzeichen einer Krankheitsaktivität im Jahr zuvor hatten und deren Anti-TNF-Therapie schrittweise auf zwei Drittel der Standarddosis zu Baseline, auf die Hälfte in Woche 16, auf ein Drittel in Woche 32 und Null in Woche 48 reduziert wurde. Erfasst wurden die Häufigkeit eines erfolgreichen Therapieabbaus und mögliche prädiktive Faktoren zu Baseline hierfür, der Anteil von Patienten, die nach einem Schub wieder in Remission gelangten und die MRT- bzw. Röntgenprogression. Bei Patienten mit einem klinischen, BASDAI- oder MRT-Schub nach vordefinierten Kriterien wurde das Tapering gestoppt und auf die vorherige Dosis eskaliert.

97 % der Patienten (n=106) schlossen das 2-jährige Follow-up ab. Von diesen gelang bei 52 % eine erfolgreiche Therapiereduktion: 22 % erreichten zwei Drittel der ursprünglichen Dosis, 14 % die Hälfte, 15 % ein Drittel und bei nur 1 % war ein vollständiges Absetzen möglich. Bei den Patienten, die zu Baseline auf der Standarddosis des TNFα-Inhibitors waren, wurde in multivariaten Regressionsanalysen nur ein niedrigeres globales Arzturteil (PhGA) zu Beginn als unabhängiger Prädiktor für ein erfolgreiches Tapering ermittelt (Odds ratio, OR 0,79; p=0,003). In der Gesamtgruppe erwiesen sich ein niedriger PhGA (OR 0,86; p=0,017), niedriger SPARCC (SI-Gelenke)-Erosionsscore (OR 0,78; p=0,029) und Rauchen (OR 3,28; p=0,026) als unabhängige Prädiktoren für den Erfolg oder das Verfehlen der Dosisreduktion. Nach 2 Jahren befanden sich 97 % der Patienten in klinischer Remission, die Veränderungen in der Bildgebung waren nur minimal. Ein partieller Therapieabbau ist somit bei gut 50 % der Patienten erfolgreich.

Quelle: Rheumatology 2021; doi: 10.1093/rheumatology/keab755