RHEUMATOIDE ARTHRITIS

Ein Vergleich von TNF- und JAK-Inhibitoren bei ILD

Eine retrospektive gematchte Kohortenanalyse unter Verwendung der TriNetX-Datenbank durch taiwanesische Experten um James Cheng Chung Wie, Taichung, zielte darauf ab, die Wirksamkeit von Januskinase (JAK)- im Vergleich zu TNF Inhibitoren bei RA-ILD zu untersuchen.

Die große Real-World-Studie umfasste mit RA-ILD diagnostizierte Patienten mit der Neuverordnung eines JAK oder TNF-Inhibitors. Primärer Endpunkt war die Gesamtmortalität, sekundäre Endpunkte umfassten verschiedene Inanspruchnahmen der Gesundheitsversorgung. Hazard Ratios (HRs) und Cox-Regressionen wurden ermittelt bzw. durchgeführt, um die Endpunkte zu bewerten. Von 23.707 RA-ILD-Patienten wurden nach Propensity-Score-Matching (auf u. a. Demografie, Lebensstil und Komorbiditäten) je 812 Teilnehmer für die JAK- und TNF-Inhibitor-Gruppe ausgewählt (im Mittel ca. 62 Jahre). Die JAK- zeigte im Vergleich zur TNF-Inhibitor-Gruppe ein höheres Risiko in Bezug auf die Gesamtmortalität (HR 1,46; 95% KI 1,14-1,87). Auch waren JAK-Inhibitoren mit einem höheren Risiko für Hospitalisierung (HR 1,17; 95% KI 1,01-1,35), Intensivpflege (HR 1,85; 95% KI 1,41-2,43) und mechanische Beatmung (HR 2,61; 95% KI 1,72-3,96) verbunden.

Überdies ergab eine Subgruppenanalyse ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko bei mit JAK-Hemmern behandelten Patienten >65 Jahre (HR 1,82, 95% KI 1,32-2,50) und solchen mit kardiovaskulären Risikofaktoren (HR 1,64; 95% KI 1,20-2,24).

Sensitivitätsanalysen lieferte Ergebnisse, die nicht vollständig mit der primären Analyse übereinstimmten, außer bei der RA-ILD-Subgruppe >65 Jahre. Im Ergebnis zeigte die groß angelegte Kohortenstudie eine konsistente Assoziation von höherer Sterblichkeit und ILD-assoziierten (Notfall-)Maßnahmen bei RA-ILD-Patienten, die mit JAK- im Vergleich zu TNF-Inhibitoren behandelt wurden, insbesondere bei den über 65-Jährigen. Beweisend ist eine solche Studie natürlich nicht, Anlass für eine sehr sorgfältige Bewertung bei der Verschreibung (auch) von JAK- und nicht nur TNF-Inhibitoren bei RA-ILD sollte sie aber durchaus sein.

Quelle: Semin Arthritis Rheum 2025; 71: 152636