SSc-Patienten mit gastrointestinalen (GI) Symptomen wurden prospektiv in die Studie eingeschlossen und einer Szintigrafie des gesamten Darmtrakts unterzogen. Mittels einer Querschnittsanalyse wurden dann die klinischen Merkmale von Patienten mit oder ohne Motilitätsstörungen im Dünndarm verglichen, univariable und multivariable logistische Regressionsmodelle dienten der Evaluierung der Assoziation zwischen klinischen SSc-Merkmalen und einer abnormen Dünndarmtransitzeit. Von 130 Patienten wiesen 22 eine abnorme Dünndarmtransitzeit auf. Diese waren häufiger männlich (Odds Ratio, OR 3,70, KI 1,07-12,50; p=0,038) und hatten öfter eine schwere kardiale Beteiligung (OR 3,98, KI 1,10-14,38; p=0,035), zugleich aber seltener eine Sicca-Symptomatik (OR 0,30, KI 0,10-0,94; p=0,039). Auch in multivariablen Analysen blieben Sicca-Symptome negativ mit einer abnormen Dünndarmtransit assoziiert (OR 0,28, KI 0,08-0,96; p=0,043). Zusätzlich hatten Patienten mit abnormem Dünndarmtransit im Vergleich zu solchen mit normaler Transitzeit eine signifikant höhere Mortalität (Hazard Ratio, HR 4,57, KI 1,58-13,24; p=0,005). (1)
Interessant ist in diesem Kontext, dass eine allgemeine GI-Beteiligung (bei bis zu 87 %, in 46-52 % der Fälle moderat bis schwer) in einer von Mandana Nikpour, Sydney (Australien), und Kollegen vorgelegten Analyse der Australian Scleroderma Cohort Study mit 907 SSc-Patienten zwar deutlich die Lebensqualität beeinträchtigte, aber nicht mit einer erhöhten Mortalität assoziiert war. (2) Dies scheint somit nur bei Dünndarmbeteiligung der Fall zu sein, was es bei der Risikostratifizierung von SSc-Patienten zu berücksichtigen gilt.
Quellen:
1 Rheumatology 2024; doi: 10.1093/rheumatology/keae542
2 Arthritis Care Res 2024; 76(12): 1686-1695
