RHEUMATOIDE ARTHRITIS

Duale JAK- und ROCK-Hemmung als mögliche Innovation

JAK-Inhibitoren sind bei rheumatoider Arthritis (RA) sehr wirksam, jedoch gibt es unter anderem Bedenken bezüglich des kardiovaskulären (CV)-Risikos. So ist deren Einsatz mit einem Anstieg von Gesamt- und LDL-Cholesterin, Triglyzeriden und der Kreatinkinase verbunden. Die Rho-assoziierte Proteinkinase (ROCK)-Hemmung könnte kardioprotektive Wirkungen haben, da diese präklinisch die Gefäßentzündung reduzieren, Endothelfunktion verbessern und ein kardiales Remodeling verhindern. Polnische Experten um Joanna Kogut, Kazuń Nowy, prüften jetzt den dualen JAK/ROCK-Inhibitor CPL‘116 bei RA-Patienten nach Methotrexat (MTX)-Versagen in einer randomisiertem, doppelblinde, placebokontrollierten Phase-II-Studie.

In die Parallelgruppenstudie wurden in Polen und der Ukraine 106 Patienten mit mäßiger bis schwerer RA seit ≥6 Monaten und Versagen auf MTX (oral/s.c. 15-25 mg 1x/Woche oder ≥10 mg 1x/Woche bei schlechter Verträglichkeit) eingeschlossen (im Mittel 54,4 Jahre, 75 % Frauen) und im Verhältnis 1:1:1:1 auf CPL‘116 (60 mg: n=27, 120 mg: n=25, oder 240 mg: n=26) oder Placebo (n=28) 2x/Tag für 12 Wochen randomisiert, MTX wurde in stabiler Dosierung weitergeführt.

Primärer Endpunkt war die Veränderung im DAS28-CRP nach 12 Wochen (in der ITT-Population). Sicherheitsparameter einschließlich Nebenwirkungen, Vitalfunktionen und Laborergebnisse wurden engmaschig bei allen Patienten überwacht.

Der Unterschied (LSM) in der Veränderung des DAS28-CRP von Baseline bis Woche 12 betrug mit CPL‘116 im Vergleich zu Placebo -0,15 (p=0,67) für die 60 mg-Dosis, -0,56 (p=0,10) für die 120 mg-Dosis und -0,89 (p=0,010) für die 240 mg-Dosis. Somit wurde der primäre Endpunkt nur für die 240 mg-Dosis erreicht.

Insgesamt war CPL‘116 gut verträglich. Zwei Teilnehmer hatten ernste behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse (ein nicht-tödlicher NSTEMI unter 60 mg, potenziell mit CPL‘116 assoziiert eingestuft, und ein nicht-muskelinvasiver Blasenkrebs, wo eine Assoziation unwahrscheinlich ist), die zum Abbruch der CPL‘116-Therapie führten. CPL‘116 wurde auch aufgrund einer Leukopenie abgesetzt (bei einem Patienten auf 240 mg). Es wurden keine schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse oder Todesfälle gemeldet.

Die Ergebnisse dieser Studie deuten auf ein dosisabhängiges Ansprechen auf CPL‘116 hin, mit signifikanter Wirksamkeit in hoher Dosierung von 2x 240 mg/Tag. Das Medikament war meistens gut verträglich und nicht mit Lipidanomalien oder einem Kreatinkinase-Anstieg verbunden. Die parallel auf dem EULAR 2025 vorgestellten Ergebnisse sind ermutigend, weitere Daten zur Effektivität und (vor allem) CV-Sicherheit bleiben abzuwarten.      

Quelle: Lancet Rheumatol 2025; doi: 10.1016/S2665-9913(25)00060-8