PSORIASIS-ARTHRITIS

Dermatologen besser in die Frühdiagnostik einbinden

Immer noch erfolgt die Diagnose einer Psoriasis-Arthritis (PsA) oft mit großer Zeitverzögerung. Ein wichtiger Ansatzpunkt wäre es, die Dermatologen stärker ins Boot zu holen, da bei ca. 25-30 % der Psoriasis (PsO)-Patienten früher oder später mit der Entwicklung einer PsA zu rechnen ist. Die prospektive, doppelblinde PsoSone-Studie deutscher Experten um Jakub B. Grobelski, Bonn, untersuchte den Stellenwert des muskuloskelettalen Ultraschalls (MSUS) durch Dermatologen als Screening-Instrument zur Früherkennung von PsA unter Anwendung portabler, chip-basierter Ultraschallgeräte.

Insgesamt 12 zuvor im MSUS ausgebildete Dermatologen wurden in der Studie als Rekrutierer eingebunden, wobei jeder mit einem chip-basierten, portablen Ultraschallgerät ausgestattet wurde. Dabei wurden zwischen Oktober 2020 und Mai 2021 insgesamt 140 PsO-Patienten mit einer Arthralgie im Rahmen eines PsA-Screenings eingeschlossen. Letzteres basierte auf einer klinischen Anamnese, körperlichen Untersuchung und dem GEPARD-Fragebogen vor und nach der Sonografie von bis zu drei schmerzhaften Gelenken. Die Patienten wurden danach in einem Validierungsverfahren durch Rheumatologen begutachtet. Hier erfolgte eine doppelte Verblindung der dermatologischen und rheumatologischen Untersucher. Der Screening-Effekt durch den MSUS wurde vor und nach dessen Anwendung bewertet.

Eine PsA wurde in 19 Fällen (13,6 %) diagnostiziert. Die Sensitivität und Spezifität des Screenings vor dem MSUS betrug 88,2 % und 54,4 %. Nach der Durchführung des MSUS änderte sich die Sensitivität auf 70,6 % und die Spezifität auf 90,4 %. Das MSUS-Screening durch Dermatologen führte in 46 Fällen zur Änderung der Verdachtsdiagnose, wovon in 45 Fällen die PsA keine Verdachtsdiagnose mehr darstellte.

Im Ergebnis konnte somit gezeigt werden, dass ein PsA-Screening basierend auf dem MSUS durch Dermatologen potenziell zu einer früheren und präziseren Detektion einer PsA bei einer zugleich auch niedrigeren Überweisungsrate an die Rheumatologie führen kann.

Quelle: Rheumatology 2022; doi: 10.1093/rheumatology/keac702