Sechs Patienten mit schwerer, therapierefraktärer dcSSc (median 42 Jahre, 2/3 Männer) erhielten konsekutiv eine CD19-CAR-T-Zelltherapie (1× 106 CAR-T-Zellen pro kg KG). Das mediane Follow-up betrug 487 (IQR 342–585) Tage. In dieser Zeit traten keine Ereignisse (Progression einer interstitiellen Lungenerkrankung, neue Herz- oder Niereninsuffizienz, arterielle Hypertonie oder neue immunsuppressive/antifibrotische Therapie) auf.
Der primäre Endpunkt (keine Ereignisse oder Therapieintensivierung) wurde erreicht. Vorteilhafte Ergebnisse wurden bei den sekundären Endpunkten erzielt: So kam es zu einer medianen Verbesserung des modifizierten American College of Rheumatology Composite Response Index in Systemic Sclerosis (ACR-CRISS)-Scores von 100 % (IQR 100–100) zu Monat 6. Der modifizierte Rodnan Skin Score (mRSS) sank um 31 % auf median 8 Punkte (IQR 7-13) innerhalb von 100 Tagen. Auch die Lungenerkrankung in der HRCT verbesserte sich um median 4 % (IQR 3-4) infolge einer Reduktion der Milchglastrübung, das retikuläre Muster blieb stabil. Die Vitalkapazität verbesserte sich zum Ende des Follow-up um median 195 ml (IQR 18-275). Zumindest ein Aufhalten der Lungenfibrose wurde erreicht, völlig reversibel scheint sie aber nicht zu sein. (1)
Wie Jérôme Avouac, Paris (Frankreich), in einem begleitenden Editorial kommentiert, ist die Rolle der B-Zellen bei SSc weniger zentral als beim SLE, auch ist nach dem Übergang vom entzündlichen ins fibrotische Stadium die Reversibilität der Fibrose schwierig. Ziel bei dcSSC ist daher mehr das Aufhalten der Progression und die Prävention von Organschäden als die medikamentenfreie Remission. (2)
Quelle:
1 Lancet Rheumatol 2024; doi: 10.1016/S2665-9913(24)00282-0
2 Lancet Rheumatol 2024; doi: 10.1016/S2665-9913(24)00311-4
