Geschildert wird der Fall eines 52-jährigen, seit 20 Jahren an GPA leidenden Patienten mit trotz intensiver immunsuppressiver Therapie mit Cyclophosphamid, Rituximab, Azathioprin, Mycophenolat Mofetil und Methotrexat rezidivierendem Verlauf und Schädigungen an Lunge, Nieren, Gelenken, Haut, Nasennebenhöhlen und Augen. Nachdem es trotz 10-jähriger Rituximab-Gabe (zuletzt vor 4 Monaten) erneut zu Fieber, Gewichtsverlust, Muskel- und Gelenkschmerzen, Atemnot und produktivem Husten kam und ein Thorax-CT ein neues Granulom ergab, entschied man sich – nach vorherigem Absetzen von Rituximab und Avacopan – zu einer CD19 CAR-T-Zelltherapie. Nach der Intervention entwickelte der Patient ein leichtes Zytokinfreisetzungssyndrom (CRS) mit Fieber, das mit Tocilizumab beherrscht werden konnte. Eine an Tag 13 auftretende Neutropenie Grad 3 normalisierte sich unter Filgrastim. Schwerwiegende Nebenwirkungen wie das Immuneffektorzell-assoziierte Neurotoxizitätssyndrom (ICANS) oder Infektionen blieben aus.
Bis zum Ende des Follow-up über bislang 132 Tage traten trotz vollständigem Absetzen der Immunsuppressiva keine neuen AAV-assoziierte Symptome auf. Die zuvor bereits durch Rituximab depletierten CD19+ und CD20+ B-Zellen blieben bis Tag 132 nicht nachweisbar. Eine Knochenmarksbiopsie zeigte auch nach 48 Tagen keine CD19+ B-Zellen. Proteinase 3 (PR3)-ANCA war innerhalb von 28 Tagen nicht mehr nachweisbar und blieb bis zum Ende des Follow-up negativ. Daraus lässt sich schließen, dass die CAR-T-Zelltherapie bei jenen bis zu 30 % trotz Rituximab refraktären AAV-Patienten eine Option sein könnte – weitere Daten bleiben aber zunächst abzuwarten.
Quelle: Ann Rheum Dis 2025; 84(3): e4-e7