SYSTEMISCHER LUPUS ERYTHEMATODES

BTK-Inhibitor Fenebrutinib enttäuscht in Phase-II-Studie

Die Hoffnung, dass künftig mit dem nichtkovalenten, oralen, hochselektiven Bruton’s Tyrosinkinase (BTK)-Inhibitor Fenebrutinib eine neue zielgerichtete Therapie bei SLE Einzug halten könnte, sind nach der aktuellen Veröffentlichung einer internationalen randomisierten, placebokontrollierten Phase-II-Studie durch David Isenberg, London (Großbritannien), und Kollegen deutlich geschwunden.

In der Studie wurden 260 Patienten mit aktivem moderaten bis schweren SLE auf Basis einer Standardtherapie (SoC) an 44 Zentren in 12 Ländern (zumeist Lateinamerika, USA und Westeuropa) auf Placebo, Fenebrutinib 150 mg 1x/Tag (QD) oder Fenebrutinib 200 mg 2x/Tag (BID) randomisiert. Ein GK-Tapering wurde empfohlen in den Zeiträumen von Woche 0-12 und Woche 24-36. Primärer Endpunkt war das SLE Responder Index (SRI)-4-Ansprechen in Woche 48.

Die SRI-4-Ansprechraten in Woche 48 betrugen 51 % (p=0,37 vs. Placebo) für Fenebrutinib 150 mg QD, 52 % (p=0,34 vs. Placebo) für Fenebrutinib 200 mg BID und 44 % für Placebo. Keine signifikanten Unterschiede zeigten sich auch im BICLA-Ansprechen in Woche 48, das 53 % (p=0,086 vs. Placebo) unter Fenebrutinib 150 mg QD, 42 % (p=0,879 vs. Placebo) unter Fenebrutinib 200 mg BID und 41 % unter Placebo erreichten.

Die Ergebnisse bezüglich der Sicherheit waren vergleichbar in den Therapiearmen, jedoch kam es unter der höheren Fenebrutinib-Dosierung häufiger zu schweren unerwünschten Ereignissen. In Woche 48 zeigten sich in mit Fenebrutinib behandelten Patienten relativ zum Placeboarm reduzierte Spiegel einer BTK-anhängigen Plasmablasten RNA-Signatur, von Anti-dsDNA-Autoantikörpern, Gesamt-IgG und -IgM sowie eine Erhöhung von Komplement C4. Bei einem akzeptablen Sicherheitsprofil wurde somit trotz starker Hinweise auf eine Inhibition des Signalwegs keine klinisch relevante Wirksamkeit von Fenebrutinib nachgewiesen.

Dass die Substanz nach gleichfalls ernüchternden Phase-II-Daten bei rheumatoider Arthritis in der Rheumatologie weiterentwickelt wird, scheint eher unwahrscheinlich. Auch ingesamt konnten die BTK-Inhibitoren bislang in rheumatologischen Indikationen nicht überzeugen.

Quelle: Arthritis Rheumatol 2021; doi: 10.1002/art.41811