In der in acht Ländern in Europa und Nordamerika durchgeführten multizententrischen Parallelgruppenstudie wurde der Nutzen einer Fixdosiskombination des BTK-Inhibitors Elsubrutinib und dem Januskinase (JAK)-Inhibitor Upadacitinib gegen den BTK- bzw. JAK-Inhibitor alleine geprüft. Eingeschlossen wurden 242 erwachsene RA-Patienten (84 % Frauen, im Mittel 58 Jahre), die auf bDMARDs unzureichend angesprochen oder diese nicht vertragen hatten. Die Studienteilnehmer wurden im Verhältnis 3:2:2:2:2:1 auf 1x täglich orales ABBV-599 (Upadacitinib 15 mg plus Elsubrutinib 60 mg; n=62), Elsubrutinib 60 mg (n=41), Elsubrutinib 20 mg (n=39), Elsubrutinib 5 mg (n=41), Upadacitinib 15 mg (n=40) oder Placebo (n=19) randomisiert (stratifiziert nach Anzahl vorheriger bDMARDs). Primärer Endpunkt war die Veränderung im DAS28-CRP bis Woche 12, zudem wurden Pharmakokinetik und Sicherheit erfasst.
Im Vergleich zu Placebo betrug die Veränderung im DAS28-CRP von Baseline bis Woche 12 -1,44 (90% KI -2,03 bis -0,85; p<0,0001) unter ABBV-599, -0,40 (-1,03 bis 0,23; p=0,29) unter Elsubrutinib 60 mg, -0,20 (-0,85 bis 0,44; p=0,61) unter Elsubrutinib 20 mg, -0,21 (-0,84 bis 0,41; p=0,57) unter Elsubrutinib 5 mg und -1,75 (-2,38 bis -1,13; p<0,0001) unter Upadacitinib. Es waren keine signifikanten Verbesserungen bei Effektivitäts-Endpunkten unter Elsubrutinib in jeglicher Dosierung zu verzeichnen, obwohl die Plasmakonzentrationen ausreichend waren. Therapie-assoziierte unerwünschte Ereignisse wurden bei 113 Patienten (47 %) dokumentiert, mit vergleichbaren Anteilen in den verschiedenen Therapiearmen.
Die signifikante Verbesserung der Krankheitsaktivität unter dem Kombinationspräparat war somit gänzlich von Upadacitinib getrieben, weitere Studien mit BTK-Inhibitoren wie Elsubrutinib erübrigen sich daher bei RA.
Quelle: Lancet Rheumatol 2022; 4(6): e395-e406