Für die Studie wurden 120 Patienten (im Mittel 57,5 Jahre, 73 % Frauen, meist Kellgren-Lawrence Grad 2 oder 3) rekrutiert. Diese wurden randomisiert einer traditionellen Physiotherapie oder einem BFRT-unterstützten Programm über 24 Sitzungen in 12 Wochen zugewiesen. Die Analysen wurden zu Beginn, nach 6 bzw. 12 Wochen und 3 Monate nach Intervention durchgeführt. Primärer Endpunkt war der „Knee injury and Osteoarthritis Outcome Score“ (KOOS)-Fragebogen nach einem Follow-up von 3 Monaten, wobei die Stärkung der Knie, der Pain Catastrophizing Scale-Fragebogen und Funktionstests als sekundäre Endpunkte dienten. Die BFR-Gruppe zeigte nach 12 Wochen größere Verbesserungen in der KOOS-Schmerz-Subskala (Effektstärke [ES]=0,58; p=0,0009), der Quadrizepskraft (ES=0,81; p<0,0001) und in den Funktionstests im Vergleich zur Kontrollgruppe. Beim postinterventionellen 3-Monats-Follow-up zeigte die BFR-Gruppe weiterhin größere Verbesserungen der KOOS-Schmerz (ES=0,55; p=0,0008), bei Symptomen (ES=0,59; p=0,0004) und Lebensqualität (ES=0,66; p=0,0001) mit anhaltenden Vorteilen in den sekundären Endpunkten. Die Abbruchraten waren in beiden Gruppen ähnlich.
Die Einbeziehung der BFR in das konventionelle Funktionstraining verbessert das kurz- und langfristige Outcome bei Patienten mit Gonarthrose erheblich und zeigt im Vergleich dazu anhaltende Verbesserungen in Schmerz, Symptomen, Lebensqualität und funktionellen Messungen. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass BFRT den benötigten metabolischen Stimulus bieten kann, um Muskelkraft und funktionelle Gewinne mit geringerer mechanischer Belastung zu erzielen. Reduzierte Schmerzen und erhöhte Kraft fördern einen aktiveren Lebensstil, wodurch womöglich Muskelmasse, Funktionalität und Lebensqualität auch über den Interventionszeitraum hinaus erhalten bleiben.
Quelle: Ann Rheum Dis 2025; 84(2): 341-350