AXIALE SPONDYLOARTHRITIS

Bildgebung: Relevante Informationen für Radiologen

Die Assessment of Spondyloarthritis International Society (ASAS) hat erstmals Empfehlungen herausgegeben, welche klinischen Informationen Radiologen zur Beurteilung von Imagingbefunden bei Verdacht auf oder bekannter axialer Spondyloarthritis (axSpA) mitgegeben werden sollten, um die diagnostische Sicherheit zu erhöhen und Patientenversorgung zu verbessern. Erarbeitet wurden diese von einer internationalen Task Force um Torsten Diekhoff, Berlin, bestehend aus sieben Radiologen, elf Rheumatologen der ASAS und einem Patientenvertreter.

Das Ergebnis des Abstimmungsverfahren unter Nutzung der Delphi-Methodik waren (mit einem Support von 73 % der wählenden ASAS-Mitglieder) sechs detaillierte Empfehlungen für optimierte Bildgebungs-Anfrageprotokolle.

Erstens: Der zuweisende Arzt sollte bei der Anfrage von Bildgebungsuntersuchungen wichtige klinische Informationen kommunizieren, hierzu gehören das Alter des Patienten, Geschlecht und der HLA-B27-Status. Zweitens: Anfragen zur Bildgebung sollten jegliche Anamnese von Rückenschmerzen, deren Dauer, Lokalisation und entzündliche Merkmale, unabhängig davon ob diese vorliegen oder nicht, beinhalten. Bei Folgeuntersuchungen sollte eine Veränderung klinischer Symptome angegeben werden.

Drittens: Radiologen sollten darüber informiert werden, falls der/die Patient/in physisch fordernde Aktivitäten ausübt oder ein Kind zur Welt gebracht hat (Anzahl der Kinder, Datum der letzten Geburt). Viertens: Radiologen sollten Zugang zu den Bildern früherer Untersuchungen zum Vergleich haben, oder zu den betreffenden Berichten, falls erstere nicht verfügbar sind.

Fünfter Punkt: Die Überweisung sollte mögliche Kontraindikationen für bestimmte Bildgebungs-Modalitäten oder Kontrastmittel beinhalten. Abschließend zum sechsten Punkt: Der überweisende Kliniker sollte die vermutete klinische Diagnose und mögliche alternative Erklärungen für die Symptome angeben, ob eine SpA zuvor diagnostiziert wurde, und ob die Untersuchung für eine primäre Diagnose zur Erfassung der Krankheitsaktivität oder das Therapieansprechen angefragt wurde.

Quelle: Ann Rheum Dis 2024; 83(12): 1636-1643