Nach der langwierigen Selektion geeigneter Autoantikörper-Kandidaten für das Assay wurde dessen jeweiliges analytisches Potenzial charakterisiert und in drei unabhängigen RA-Kohorten validiert (n=2.110) sowie zum Vergleich bei schwedischen, auf Alter und Geschlecht gematchten Kontrollen sowie Patienten mit Osteoarthrose (OA), Psoriasis-Arthritis (PsA) und systemischem Lupus erythematodes (SLE).
Beim Screening wurden fünf Peptid-Antigene identifiziert, die zwischen RA-Patienten (63 % Positivrate bei früher RA) und gesunden Kontrollen mit einer Spezifität von 99 % (95% KI 98-100 %) mit einer Gesamt-Genauigkeit (AUC) von 83 % diskriminierten. Bei der Validierung wurde diese diskriminatorische Kapazität in zwei anderen RA-Kohorten mit auch guter Diskriminierung gegen OA, PsA und SLE bestätigt.
Die Addition dieses Antikörper-Panels zu ACPA und RF brachte keine relevant bessere diagnostische Effektiviät als ACPA/RF alleine in der Gesamtgruppe mit früher RA. Anders war dies in einer Stichprobe von ACPA/RF-negativen Patienten mit früher RA mit einem leicht modifizierten 5-Marker-Panel (Positivrate 22,5 %; 95% KI 19-26 %), was sich in zwei anderen seronegativen RA-Kohorten bestätigte (14 bzw. 25 %; Spezifität 93-97 %). Auch zeigte sich eine gute Diskriminierung gegen OA, PsA und SLE (Spezifität 85-97 %).
Vielleicht nicht für alle Patienten sinnvoll (kein nennenswerter Zusatznutzen on top von ACPA und RF), könnte solch ein Multiplex-Immunassay – falls einmal kommerziell verfügbar – bei der früheren Erkennung einer seronegativen RA durchaus hilfreich sein.
Quelle: Arthritis Rheumatol 2023;
doi: 10.1002/art.42463