Das Team testete die Hypothese, dass die Kombination einer CD19 CAR-T-Zelltherapie der 3. Generation in Kombination mit dem antifibrotisch wirksamen, bei SSC-ILD zugelassenen Multi-Tyrosinkinase-Inhibitor Nintendanib eine bessere Wirkung erzielen könnte. Bei der 38-jährigen therapierefraktären Patientin mit schwerer und schnell voranschreitender SSc-ILD sowie weiteren SSc-Symptomen wie Ulzerationen, Raynaud-Syndrom, Hautfibrose und primärer Herzbeteiligung mit Troponin-Erhöhung und systemischer Entzündung wurde initial die Vortherapie mit Mycophenolat Mofetil (MMF) fortgeführt. Die Kombinationstherapie zeigte nach elf Monaten eine Verbesserung der Hautbeteiligung, primären Herzbeteiligung und insbesondere auch der SSc-ILD. Auch nach zwei Jahren blieben die CD19.CAR-T-Zellen weiterhin nachweisbar, Nintedanib wurde über das gesamte Follow-up fortgeführt.
Die Dyspnoe der Patientin zeigte sich substanziell reduziert, die forcierte Vitalkapazität (FVC) verbesserte sich um 38 % im Vergleich zur Baseline. Im HRCT zeigte sich ein Rückgang der Bereiche mit Milchglastrübung um 72 % und der fibrotischen Bereiche um 55 % versus Baseline. Auch der Hautzustand blieb mit einer Verbesserung um 58 % im Vergleich zur Baseline stabil auf dem Niveau von Monat 11 nach Therapiebeginn. Während des gesamten Follow-up traten keine schweren unerwünschten Ereignisse auf, eine COVID-19-Infektion heilte folgenlos ab.
Die Kombination aus CD19.CAR-T-Zellen und Nintedanib führte somit nach zwei Jahren zur Eliminierung der Scl70-Autoantikörper und deutlichen Verbesserung der SSc-ILD, wobei sich die Lungenfunktion im zweiten Jahr nochmal deutlich verbesserte – was auf eine zumindest partielle Reversibilität fibrotischer Läsionen hoffen lässt.
Quelle: Lancet Respir Med 2025; 13(7): 651-654