PSORIASIS-ARTHRITIS

Bei Psoriasis-Patienten früh auf Arthralgien achten

Patienten mit subklinischer Psoriasis-Arthritis (PsA), definiert als Vorliegen von Arthralgie bei Psoriasis (PsO), haben ein erhöhtes PsA-Risiko, das bislang aber in Real-World-Studien bislang kaum genauer quantifiziert wurde. Eine europäische Studiengruppe um Alen Zabotti, Udine (Italien), untersuchte jetzt longitudinal in zwei europäischen Kohorten von PsO-Patienten mit Arthragie die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung einer PsA und charakterisierte die subklinischen PsA-Symptome.

In die Analyse eingeschlossen wurden 384 PsO-Patienten (meist mit subklischer PsA) mit einem mittleren Follow-up von 33,0 Monaten. Hauptendpunkt war eine de-novo PsA. Muskuloskelettale Symptome und nicht-entzündliche Symptome vor der PsA-Diagnose wurden dokumentiert. Das Auftreten von PsA wurde mit Überlebensanalysen und kumulativen Inzidenzfunktionen (KIF) analysiert.

311 der Teilnehmer (80,9 %) hatten eine subklinische PsA mit einer PsA-Inzidenzrate von 7,7 pro 100 Patientenjahren. Subklinische PsA war im Vergleich zu alleiniger PsO mit einem höheren Risiko für die Entwicklung einer PsA assoziiert (Hazard Ratio, HR 11,7, 95% KI 1,57-86,7; p=0,016). Die Wahrscheinlichkeit für eine de-novo PsA betrug nach Berechnung mit KIF 9,4 % (95% KI 4,7-10,6 %) in Monat 12 und 22,7 % (95% KI 17,2-28,6 %) in Monat 36. In 58,9 % der Fälle wurden entzündliche Symptome in den Monaten unmittelbar vor der PsA-Diagnose berichtet, aber auch nicht-entzündliche Symptome waren bei 83,9 % vor der PsA-Diagnose evident. Vorherrschendes Präsentationsmuster war mit 82,1 % eine periphere Gelenkschwellung.

Die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung einer PsA bei PsO-Patienten mit subklinischer PsA war somit relativ hoch, was die Bedeutung neu auftretender muskuloskelettaler Beschwerden für die Früherkennung der PsA unterstreicht. Gelenkschwellung war das dominierende Merkmal bei de-novo PsA, was vermutlich auch die klinische Sicherheit bei dessen Erkennung widerspiegeln dürfte.                                                                 

Quelle: RMD Open 2024;10(2): e004314