In der Beobachtungsstudie wurden RA-Patienten nach dem Vorliegen oder Fehlen eines SjS kategorisiert. Zur Bewertung der Effektivität wurden bei RA-Patienten mit oder ohne SjS die Retentionsraten von TNFα-Inhibitoren mit bDMARDs mit anderem Wirkmechanismus (OMA-bDMARDs) und Januskinase (JAK)-Inhibitoren verglichen. Adjustierte Hazard Ratios (HR) für die Zeit bis zum Absetzen der Therapie wurden verglichen in rohen und auf potenzielle Confounder adjustierten Cox-proportionalen Regressionsmodellen.
Insgesamt wurden 5.974 Patienten ohne und 337 (5,3 %) mit begleitendem SjS identifiziert. Die RA-Patienten mit SjS waren häufiger weiblich (88,4 vs. 70,8 %; p<0,001), seropositiv (RF+ 78,0 vs. 66,3 %, ACPA+ 70,5 vs. 62,2 %; je p<0,001), hatten gemäß mehreren Scores eine signifikant höhere Krankheitsaktivität (DAS28-ESR/CRP, CDAI, aber nicht im SDAI) und mehr erosive Knochenschädigungen im Ratingen-Score (13 vs. 10; p<0,001).
Für das Therapieansprechen wurden insgesamt 6.781 Behandlungszyklen analysiert. Nach einem Jahr erreichten Patienten mit begleitendem SjS mit allen drei Therapiemodalitäten seltener eine DAS28-Remission. Sie brachen mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Anti-TNF-Therapie ab (adjustierte HR 1,3; 95% KI 1,07-1,6 vs. OMA-bDMARDs mit einer adj. HR 1,12; 95% KI 0,91-1,37, und JAK-Inhibitoren mit einer adj. HR 0.97; 95% KI 0,62-1,53). Im Vergleich zu TNFα-Inhibitoren war das Risiko für ein Absetzen der Therapie unter OMA-bDMARDs (adj. HR 0,62; 95% KI 0,46-0,84) und JAK-Inhibitoren (adj. HR 0,52; 95% KI 0,28-0,96) jeweils signifikant geringer. Fazit: RA-Patienten mit begleitendem SjS weisen einen schweren RA-Phänotyp mit geringerem Therapieansprechen auf, letzteres scheint vor allem für TNFα-Inhibitoren zu gelten.
Quelle: Arthritis Res Ther 2024; 26(1): 68