SYSTEMISCHER LUPUS ERYTHEMATODES

BEAT-LUPUS: Neue Daten zu Sequenztherapie

Die B-Zell-Depletion mit dem Anti-CD20-Antikörper Rituximab ist bei Patienten mit systemischem Lupus erythematodes (SLE) zwar wirksam, in zwei randomisierten, kontrollierten Studien war der primäre Endpunkt jedoch verfehlt worden. Da Rituximab den mit subsequenten Schüben assoziierten BAFF-Spiegel erhöht, könnte dies dessen Effektivität limitieren. Eine sich direkt an Rituximab anschließende Gabe des Anti-BAFF/BLyS-Antikörpers Belimumab könnte somit eine interessante Therapiestrategie bei SLE sein. Die Ergebnisse zur Effektivität und Wirksamkeit der Sequenz aus Rituximab und Belimumab i.v. nach 52 Wochen wurden von Michael R. Ehrenstein, London (Großbritannien), und Kollegen in der randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Phase-IIb-Studie BEAT-LUPUS erfasst und jetzt publiziert.

In der zuvor auf dem virtuellen EULAR präsentierten BEAT-LUPUS-Studie betrug die maximal erlaubte Prednisolon-Dosis 20 mg/Tag, angestrebt wurde eine Reduktion um 50 % bis Monat 6. Primärer Endpunkt war der IgG Anti-dsDNA-Antikörper-Serumspiegel in Woche 52, adjustiert auf die Werte beim Screening (vor Rituximab) und Randomisierung (4-8 Wochen nach 1. Rituximab-Infusion), CD19 > oder <0,01x109/l bei Randomisierung und Nierenbeteiligung beim Screening. Sekundäre Endpunkte waren die Krankheitsaktivität, unerwünschte Ereignisse (UE) und B-Zell (CD19)-Zahlen.

52 Patienten mit aktivem SLE erhielten 2 Rituximab-Infusionen in 2-wöchigem Abstand und wurden dann 4-8 Wochen nach der 1. Rituximab-Dosis im Verhältnis 1:1 auf Belimumab oder Placebo randomisiert. Bis Woche 52 blieben 32 Patienten in der Studie – die Drop-outs waren gleichmäßig verteilt. Im Ergebnis zeigte sich in der Intention-to-treat (ITT)-Analyse mit 43 Patienten eine signifikante Reduktion des Anti-dsDNA-Antikörperspiegels um 70 % unter Belimumab in Woche 52 (47 vs. 103 IU/ml; p<0,001). Überdies kam es zu einer signifikanten Reduktion schwerer Schübe (BILAG A) gegenüber Placebo (10 vs. 3; Hazard ratio, HR 0,27; p=0,033), schwere und moderate Schübe (BILAG A/2B) wurden numerisch reduziert (HR 0,53; p=0,14). Weder für die kumulative Steroiddosis, Infektionen und alle und schwere unerwünschte Ereignisse waren Unterschiede zu verzeichnen. Belimumab unterdrückte signifikant die B-Zell-Rekonstitution in Woche 52 (p=0,001), nicht hingegen den Gesamt-Serum-IgG-Spiegel. Die Ergebnisse zur Reduktion schwerer Schübe sind erfreulich, aber angesichts der kleinen Kohorte (trotz ähnlicher Befunde der SynBioSe-Studie) mit Vorsicht zu interpretieren. Hinzu kommen die kürzlich auf dem ACR gezeigten, doch ernüchternden Daten zur Kombination aus Belimumab und Rituximab bei SLE.

Quelle: Ann Intern Med 2021; doi: 10.7326/M21-2078