In die Studie eingeschlossen wurden 625 IgG-ACA–positive Patienten aus 5 Kohorten mit sehr früher SSc (n=138, 22 %) oder SSc (n=487, 78 %), die die ACR/EULAR-Klassifikationskriterien für SSc aus 2013 erfüllten. Die Diagnose einer sehr frühen SSc basierte auf dem Nachweis von IgG-ACAs und Vorliegen eines Raynaud-Syndroms und/oder „puffy fingers“ und/oder einer abnormen Nagelfalz-Kapillaroskopie; die ACR/EULAR-Kriterien wurden nicht erfüllt. Zur Bestimmung der Assoziation zwischen den ACA-Isotyp-Spiegeln zu Baseline und der Progression zur definitiven SSc mit Organbeteiligung wurden multivariable Regressionsanalysen durchgeführt.
Im Ergebnis waren die Konzentrationen von IgG-ACAs (Odds ratio, OR 2,5; 95% KI 1,8-3,7) und IgM-ACAs (OR 1,8; 95% KI 1,3-2,3) signifikant höher in Patienten mit definitiver SSc im Vergleich zu solchen mit sehr früher SSc – dies wurde erstmals in einer großen Studie gezeigt. Bei den 115 Patienten mit sehr früher SSc kam es innerhalb von 5 Jahren bei 48 (42 %) zu einer Progression zu einer definitiven SSc mit Organbeteiligung. Eine Progression zu einer definitiven SSc war mit höheren IgG-ACA-Spiegeln zu Baseline assoziiert (OR 4,3; 95% KI 1,7-10,7).
Die ACA-Isotyp-Konzentrationen (vor allem IgG-ACA) könnten somit perspektivisch als Biomarker für die Identifizierung von solchen Patienten mit einer sehr frühen SSc genutzt werden, die ein höheres Risiko für die Progression zur definitiven SSc aufweisen.
Quelle: Arthritis Rheumatol 2021; doi: 10.1002/art.41814