In der Studie eingeschlossen wurden GPA- und MPA-Patienten aus zwei Zentren, die für ≥5 Jahre nachverfolgt werden konnten. Die Krankheitsaktivität und -schäden (Damage) wurden mit dem Birmingham Vasculitis Activity Score (BVAS) bzw. Vasculitis Damage Index (VDI) erfasst. Es wurden drei Stufen einer Remission definiert: eine komplette Remission mit BVAS =0, negativen ANCA, keine Therapie (CR), eine klinische Remission ohne Therapie mit BVAS =0 und positiven ANCA (CROffT) sowie eine klinische Remission mit Therapie, d. h. BVAS =0, mit/ohne ANCA, Glukokortikoiden (GK) ≤5 mg/Tag und/oder Immunsuppressiva (CROnT). Der Status einer niedrigen Krankheitsaktivität (LDAS) war definiert als BVAS =0 bis ≤3, Low-dose GK-Therapie (≤7,5 mg/Tag) und/oder Immunsuppressiva. Eine Remission oder ein LDAS wurden als anhaltend gewertet, wenn sie ≥2 konsekutive Jahre bestanden.
Die Mehrzahl der 167 Patienten (im Mittel 51 Jahre) hatte eine GPA (76,6 %), der Rest eine MPA (23,4 %). Während des 5-Jahres-Follow-up erreichten 6,0 % der Patienten eine CR, weitere 3,6 % eine anhaltende CROffT, 53,3 % eine anhaltende CROnT und schließlich 25,1 % einen anhaltenden LDAS, während wiederum 12,0 % niemals einen LDAS erreichten. Der VDI verschlechterte sich bis Jahr 5 gemäß den steigenden Leveln der Krankheitsaktivitäts-Ziele (CR, CROffT, CROnT, LDAS). Der mittlere 5-Jahres VDI war im Vergleich höher in Patienten, die keine Remission erreichten (3,7 vs. 2,2; p<0,0001). Multivariaten Analysen identifizierten eine HNO- (p=0,006) und Lungenbeteiligung (p=0,047) zu Baseline als negative Prädiktoren für eine anhaltende Remission.
Im Ergebnis gelangten somit über 60 % der GPA/MPA-Patienten in eine anhaltende Remission, die mit einem besseren Langzeit-Outcome verbunden war. Im Gegensatz dazu korrelierte ein anhaltender LDAS mit einer Akkumulation von Krankheitsschäden und war kein ausreichendes Therapieziel.
Quelle: Arthritis Care Res 2022; doi: 10.1002/acr.24958