SYSTEMISCHER LUPUS ERYTHEMATODES

Anhaltende klinische Remission senkt kardiovaskuläres Risiko

Bei systemischem Lupus erythematodes (SLE) sind kardiovaskuläre Erkrankungen eine führende Todesursache. Griechische Rheumatologen um Maria Tektonidou, Athen, bewerteten in einer prospektiven Beobachtungsstudie die atherosklerotische Plaqueprogression und kardiovaskuläre (CV) Ereignisse bei SLE-Patienten über einen 10-jährigen Nachbeobachtungszeitraum.

Insgesamt wurden 738 Karotis-Ultraschallmessungen, 413 bei SLE-Patienten und 325 bei auf Alter und Geschlecht gematchten gesunden Kontrollen (HC) – jeweils n=115 (im Mittel 43 Jahre) – analysiert, um die Bildung neuer Plaques von Baseline bis zu einem Follow-up nach 3, 7 und 10 Jahren zu erfassen (in Jahr 10: n=95 vs. 71). Multivariate, gemischte Poisson-Regressions-Modelle untersuchten potenzielle Prädiktoren für eine Plaqueprogression, einschließlich Patientencharakteristika, des Systemic Coronary Risk Evaluation (SCORE)-Werts, des Erreichens der Zielwerte von traditionellen CV-Risikofaktoren (CVRF), einer Definition von Remission bei SLE (DORIS)-Remission, der Therapie und einer anhaltenden Triple-Antiphospholipid-Antikörper (aPL)-Positivität während des Follow-up. Inzidente CV-Ereignisse wurde über 10 Jahre dokumentiert, univariate Cox-Regressions-Analysen bewerteten potenzielle Assoziationen.

SLE-Patienten hatten ein 2,3-fach höheres Risiko für die Progression von Karotis-Plaques im Vergleich zu den HC (Inzidenzraten-Verhältnis [IRR] 2,26; p=0,002). Das Risiko der Plaqueprogression bei SLE wurde um 32 % (IRR 0,68; p=0,004) pro jedes während des Follow-up anhaltend erreichten CVRF-Ziels reduziert, einschließlich Blutdruck, Lipide, Rauchen, Körpergewicht und körperlicher Aktivität. Das Erreichen einer DORIS-Remission für ≥75 % des Follow-up war mit einer Risikoreduktion für die Progression der Atherosklerose um 43 % verbunden (IRR 0,57; p=0,033). Das 10-Jahres-Risiko für CV-Ereignisse (n=8 vs. 1) war bei SLE höher als bei HC (p=0,036) und war mit einer anhaltenden Triple-aPL-Positivität assoziiert.

Bei SLE-Patienten besteht ein über doppelt so hohes 10-Jahre-Risiko für die Progression der Atherosklerose wie in der Allgemeinbevölkerung, was durch eine nachhaltige Kontrolle der CV-Risikofaktoren und eine verlängerte klinische Remission gemindert wird. Eine anhaltende Triple-aPL-Positivität ist mit einem erhöhten CV-Risiko verbunden.

Quelle: Arthritis Rheumatol 2024;
doi: 10.1002/art.43097