In der an 20 Augen- und Rheumatologiekliniken in den USA, Großbritannien und Australien zwischen 2020 und 2024 durchgeführten Studie wurden 87 Patienten ≥2 Jahre, bei denen die Arthritis und Uveitis seit ≥1 Jahr unter Adalimumab kontrolliert war, im Verhältnis 1:1 auf s.c. Adalimumab (n=43) oder Placebo (n=44) alle 2 Wochen bis Woche 48 oder bis zum Therapieversagen randomisiert. Primärer Endpunkt war die Zeit bis zum Therapieversagen, definiert durch das Wiederauftreten von Uveitis oder Arthritis; alle Teilnehmer wurden in die primäre und Sicherheitsanalyse einbezogen. Die Entblindung erfolgte bei Therapieversagen, anschließend wurde ein 48-wöchiges Follow-up mit open-label Adalimumab angeboten. Im Ergebnis hatten 14 % der Patienten unter Adalimumab gegenüber 68 % unter Placebo ein Therapieversagen (Hazard Ratio, HR 8,7, 95% KI 3,6–21,2; p<0,0001). Die mediane Zeit bis zum Therapieversagen in der Placebo-Gruppe betrug 119 Tage. Die mediane Zeit bis zur erneuten nachhaltigen Entzündungskontrolle in der Placebo-Gruppe nach Wiederaufnahme von Adalimumab betrug 105 Tage. 226 nicht schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (UE) traten in der Adalimumab-Gruppe auf (7,5 Ereignisse/Personenjahr [PJ], 95% KI 6,5–8,5) im Vergleich zu 115 nicht schwerwiegenden UE in der Placebo-Gruppe (6,8 Ereignisse/PJ; 95% KI 5,6–8,1). Vier schwerwiegende UE wurden berichtet, alle in der Adalimumab-Gruppe.
Das Absetzen von Adalimumab führte zu höheren Rezidivraten der Uveitis, Arthritis oder beidem bei Patienten mit zuvor kontrollierter JIA-assoziierter Uveitis. Jedoch konnten alle Patienten, bei denen es zu einem Therapieversagen kam, bis zum Ende des 48-wöchigen Follow-up nach Wiederaufnahme von Adalimumab die Entzündungskontrolle wiedererlangen – es bleibt somit eine individuelle Abwägung von Nutzen und Risiko.
Quelle: Lancet 2025; 405(10475): 303-313